Flughafen, Kitas und mehrKölns großer Streik-Tag: Viele Einschränkungen zum Wochenstart

Der nächste Streik, gereizte Stimmung: Der Tarifstreit im öffentlichen Dienst beschäftigt Köln auch über den KVB-Stillstand hinaus.

Der Tarifstreit im öffentlichen Dienst trifft am Montag (27. Februar 2023) auch erneut Köln. Neben dem 24-stündigen Stillstand bei der KVB (EXPRESS.de berichtete) sind auch andere Bereiche betroffen.

Der Grund für die Streiks: Auch die zweite Tarifrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen am Mittwoch und Donnerstag (22./23. Februar 2023) ist ergebnislos geblieben. Die Gewerkschaft Verdi will die Streiks deswegen ausweiten und den Druck erhöhen.

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Verdi-Streik in Köln trifft KVB, Flughafen, Krankenhäuser und mehr

Im Großraum Köln, Bonn und Leverkusen kommt es deshalb zu Einschränkungen, unter anderem am Flughafen Köln/Bonn oder im öffentlichen Nahverkehr. Nahezu alle Kindertagesstätten in Köln, Bonn, Troisdorf, Hennef und Gummersbach werden betroffen sein.

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Gleiches gilt für die kommunalen Krankenhäuser und die Ver- und Entsorgungsbetriebe. Die AWB in Köln ist betroffen, allerdings nur in der Frühschicht der Stadtreinigung. Abholtermine und Leerungen finden statt, auch die beiden Wertstoff-Center in Ossendorf und Gremberghoven sind wie gewohnt geöffnet.

Bei den KölnBädern bleiben bis auf das Zündorfbad alle Betriebe geschlossen. Das gelte auch für die Saunabereiche und den Eisbereich am Lentpark, wie die KölnBäder mitteilten. Die Fitnessbereiche AgrippaFit im Agrippabad und RochusFit im Ossendorfbad bleiben geöffnet.

Und: „In den Kommunen werden sich Bürgerinnen und Bürger auf längere Wartezeiten in den Ämtern einstellen müssen“, heißt es von Verdi. Auch dort werde der Betrieb merklich runtergefahren.

Streiks in Köln: Merklicher Einschnitt in den Kindertagesstätten

Gerade der Streik in den Kitas ist für die betroffenen Familien schwierig zu bewältigen. Ob wirklich alle der 218 Einrichtungen in Köln betroffen sein werden, konnte die Stadt am Freitag (24. Februar 2023) noch nicht beantworten. Die Eltern sollen von den jeweiligen Einrichtungen informiert werden.

Für Dienstag (28. Februar 2023) hat die Gewerkschaft zudem einzelne Kita-Standorte zum Streik aufgerufen. Betroffen sind die Einrichtungen Schwalbacher Straße, Mertener Straße und Heinrichstraße in Rodenkirchen und die Kita Bernhard-Letterhaus-Straße in der Innenstadt.

In der aktuellen Tarifrunde fordert Verdi 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die 640.000 Beschäftigten in NRW. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen findet vom 27. bis zum 29. März 2023 in Potsdam statt.

Um den Forderungen Ausdruck zu verleihen, wird es am Montag auch in Köln Kundgebungen geben. Sowohl vom Hans-Böckler-Platz (ab 10 Uhr) als auch vom Willy-Brandt-Platz (ab 10.30 Uhr) ziehen Beschäftigte zum Alter Markt, wo von 11 Uhr bis 14 Uhr eine große Kundgebung stattfinden soll. In Bonn ist auf dem Münsterplatz eine ähnliche Veranstaltung geplant.

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Die Stimmung in der Gewerkschaft ist ob der aktuellen Entwicklungen aufgeheizt. Die Angebote während der beendeten zweiten Tarifrunde waren öffentlich als „enttäuschend“ bezeichnet worden.

„Statt berechtigte Warnstreiks als Reaktion auf die respektlose Haltung der Arbeitgeberseite zu diskreditieren, müssen sich die öffentlichen Arbeitgeber besser fragen, wie klug angesichts des Fachkräftemangels und steigender Preise die Verweigerung eines verhandlungsfähigen Angebotes ist“, sagte der Bezirksgeschäftsführer des ver.di Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen, Daniel Kolle. (tw)