Kurz nach Putin-TreffenNächste Trump-Aktion: „Katastrophe!“

Stunden nach dem Treffen zwischen US-Präsident Trump und Russlands Staatschef Putin lichtet sich der Nebel etwas. Der Gipfel in Alaska stellt sich immer deutlicher als Erfolg Moskaus heraus.

Das dürfte den russischen Staatschef freuen!

US-Präsident Donald Trump hat die Forderung nach einem Waffenstillstand in der Ukraine als Bedingung für Friedensverhandlungen aufgegeben.

Das machte er nach dem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska deutlich.

Europäische Staats- und Regierungschefs teilten nach einem Telefonat mit Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ihrerseits mit, dass der US-Präsident bereit sei, der Ukraine Sicherheitsgarantien zu geben.

Sofortige Waffenruhe war wichtiges Anliegen für Europa

Der US-Präsident schrieb nach den Gesprächen in seinem Kurznachrichtendienst Truth Social, alle seien sich einig gewesen, der beste Weg für einen Frieden in der Ukraine sei es, direkt ein Friedensabkommen zu erreichen – und kein Waffenstillstandsabkommen, das oft nicht halte.

Den Gipfel mit Putin bezeichnete Trump als „großartigen und sehr erfolgreichen Tag in Alaska“. Selenskyj werde nun am Montagnachmittag nach Washington kommen. Wenn alles klappe, werde dann ein Treffen mit Putin vereinbart.

Vor dem Gespräch mit dem russischen Staatschef hatte Trump noch auf eine sofortige Waffenruhe gedrungen. Für die europäischen Verbündeten war dies in den Tagen vor dem Gipfel eines der wichtigsten Anliegen. „Ein Waffenstillstand muss am Anfang stehen“, hatte Bundeskanzler Friedrich Merz deutlich gemacht.

„Das ist aus europäischer Sicht eine Katastrophe“

Dass Trump nun offenbar auf die russische Linie einschwenkt, gilt als schwere Niederlage für die transatlantische Allianz.

Der Politikwissenschaftler Carlo Masala von der Bundeswehr-Universität München sagte der „Bild“: „Indem Trump eine sofortige Waffenruhe ausschlägt und stattdessen ein ‚Friedensabkommen‘ verhandeln will, hat er sich auf Putins Seite gestellt. Das ist aus europäischer Sicht eine Katastrophe.“

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew triumphierte. „Das Treffen hat gezeigt, dass Verhandlungen ohne vorherige Bedingungen und gleichzeitig mit der Fortsetzung der militärischen Spezialoperation möglich sind“, schrieb Medwedew bei Telegram. Mit militärischer Spezialoperation bezeichnet Russland offiziell den Krieg gegen die Ukraine. (dpa/mg)