Nach Todesfahrt in KölnFlüchtiger Fahrer (21) stellt sich – Polizei zeigt Unfallauto

Eine Polizistin hält einen Maßstab an den sichergestellten Mercedes, ihr Kollege macht Fotos.

Nach der Sicherstellung des Unfall-Mercedes am Montag (16. Januar 2023) in einer Garage sichern eine Beamtin und ein Beamter des Verkehrsunfallaufnahmeteams der Kölner Polizei Spuren.

Der Fall bewegt ganz Köln: Ein 62-Jähriger starb bei einem Unfall, der Autofahrer ließ ihn einfach liegen. Jetzt meldet die Polizei den Durchbruch bei der Suche nach dem Tatverdächtigen. 

Nach dem tödlichen Unfall auf der Siegburger Straße hat sich der flüchtige Mercedes-Fahrer gestellt. „Nach massivem Fahndungsdruck“, wie die Polizei am späten Mittwochnachmittag (18. Januar 2023) bekannt gegeben hat. 

Der Fahrer der C-Klasse soll in der Nacht zu Sonntag (8. Januar) einen Fußgänger (62) erfasst haben und geflüchtet sein, ohne sich um den tödlich verletzten Mann zu kümmern. 

Rechtsanwalt von Kölner (21) meldet sich bei der Polizei

Am Montag gegen 13 Uhr hatte sich der Rechtsanwalt eines 21 Jahre alten Kölners bei der Polizei gemeldet und bestätigt, dass es sich bei seinem Mandanten um den gesuchten Mercedes-Fahrer handle. Daraufhin wurde die vor allem im Frontbereich erheblich beschädigte Mercedes-Limousine C 63 S AMG in einer Mülheimer Garage sichergestellt. 

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Der Erkennungsdienst sicherte Spuren an und in dem Wagen. Ein Gutachter für Verkehrsunfallrekonstruktion wurde hinzugezogen.

Ein Mann kniet hinter einem Hund.

Angehörige des Opfers hängten an der Unfallstelle an der Siegburger Straße ein Foto des 62-Jährigen auf.

Bereits bevor sich der Anwalt meldete, hatte eine eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe der Direktion Verkehr den unter anderem wegen einer Straßenverkehrsgefährdung in Erscheinung getretenen jungen Kölner ins Visier genommen.

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Nach einer detailgenauen Unfallaufnahme, bei der auch eine Drohne im Einsatz war, hatten die Ermittlerinnen und Ermittler unter anderem kleinste, sichergestellte Kunststoffteile untersucht, zahlreiche Bilder aus Überwachungskameras ausgewertet und umfangreiche Recherchen im Internet durchgeführt.

Auch der herausgebrochene Mercedes-Stern, der an der Unfallstelle sichergestellt worden war, wurde unter die Lupe genommen. 

Die Polizei hat auf der Siegburger Straße zahlreiche Markierungen gemacht.

Nach der Verkehrsunfallflucht waren die Spezialistinnen und Spezialisten der Kölner Polizei am Montag (9. Januar 2023) erneut am Tatort. Sie markieren die Spuren, um den Unfallhergang detailgenau rekonstruieren zu können.

Letztlich hatten die Ermittlerinnen und Ermittler den potenziellen Täterkreis so stark eingegrenzt, dass sich ihr Hauptaugenmerk auf den Beschuldigten richtete und sie beharrlich Kontakt zu ihm suchten. Die Polizei hatte bislang keinen Kontakt zu dem Beschuldigten selbst. Dieser lässt sich weiterhin anwaltlich vertreten.

An der Unglücksstelle erinnern Kerzen, Blumen und ein Kreuz an den verstorbenen Kölner. Seine Familie hat dort neben einem Foto des 62-Jährigen auch ein Herz mit „Für immer Papa bei uns“  hinterlassen. (iri, ade)