Blut-Tat auf Zülpicher StraßeStadt Köln bricht ihr Schweigen: Jetzt soll es Konsequenzen geben

Trauerstelle nach Tötungsdelikt an der  Zülpicher Straße

Blumen, Kerzen und Fotos am Tatort auf der Zülpicher Straße. Hier starb in der Nacht auf Samstag (31. Juli) ein 18-jähriger Mann.

Nach dem Tod eines 18-Jährigen auf der Zülpicher Straße hat die Stadt Köln bisher geschwiegen. Jetzt äußert sich Stadtdirektorin Andrea Blome – und kündigt kurzfristige Konsequenzen an.

Köln. Drei Tage sind seit der furchtbaren Tat von der Zülpicher Straße vergangen. In der Nacht zu Samstag (31. Juli) war ein 18-jähriger Kölner dort gegen 2.30 Uhr auf der Straße mit einem Messer schwer verletzt worden. Er verstarb nur kurze Zeit später.

Ein 16-Jähriger, der bei der Polizei als Intensivtäter bekannt ist, wurde kurz nach der Tat festgenommen und gilt als Tatverdächtiger. Er sitzt in U-Haft, bestreitet die Tat jedoch. Die Hintergründe und die genauen Abläufe in der Nacht untersucht derzeit die Polizei. Wie Staatsanwältin Lisa Klefisch auf EXPRESS.de-Anfrage mitteilte, trat der 16-Jährige in der Vergangenheit bereits wegen Eigentums- und Körperverletzungsdelikten polizeilich in Erscheinung.

Zülpicher Straße: Jetzt spricht Stadtdirektorin Andrea Blome

Der Fall beschäftigt Köln seit Tagen, ein offizielles Statement der Stadt war bisher aber ausgeblieben. Das hat sich nun geändert. In Abwesenheit von Oberbürgermeisterin Henriette Reker (im Urlaub) äußerte sich auf EXPRESS.de-Anfrage Stadtdirektorin Andrea Blome.  

Alles zum Thema Polizeimeldungen

„Meine Gedanken sind bei den Angehörigen, die den Verlust eines geliebten Menschen erlitten haben. Sie haben mein tief empfundenes Mitgefühl”, so Blome, die aber gleichzeitig auch die Verhältnisse auf der Zülpicher Straße anspricht. „Ich habe Verständnis für alle Menschen, die in den Abendstunden rund um die Zülpicher Straße ausgehen und feiern wollen. Jedoch überschreitet diese Eskalation von Gewalt jegliche Toleranzgrenze.“

Anwohner berichten von schlimmer Lage auf der Zülpicher Straße

Anwohner wie Wirte beobachten, besonders seit Corona, eine drastische Verschlechterung der Lage: „Hier mischt sich seit der Pandemie ein anderes Volk unter die Leute“, heißt es unisono. Ein Gastronom, der anonym bleiben möchte, wird gegenüber EXPRESS.de deutlich: „Es tummeln sich hier jetzt Jugendliche, die früher auf den Ringen unterwegs waren.“ Das Gefahrenpotenzial steigt.

Rettungswagen und Polizeiautos mit Blaulicht stehen auf der Zülpicher Straße neben Partyvolk

Die Zülpicher Straße in der Nacht zu Samstag, 31. Juli, unmittelbar nach der Attacke auf den 18-Jährigen. Rettungskräfte brachten den jungen Mann in ein Krankenhaus, wo er verstarb.

Die Anwohner sehen die Stadt Köln in der Pflicht, die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen. Sie berichten von Drogen-Eskapaden, sexuellen Übergriffen und Gewalt, dazu von ständigem Lärm. Anwohner Andreas Gebauer etwa hat das Ordnungsamt der Stadt Köln bereits wegen Untätigkeit bei der Polizei angezeigt. Man nehme die Beschwerden sehr ernst und werde sie prüfen, hieß es dazu bisher von der Stadt.

Stadt Köln: Blome will kurzfristige Maßnahmen auf der Zülpicher Straße

Blome wird in ihrem neuesten Statement schon deutlicher: „Ich werde mich kurzfristig mit der Polizei, den städtischen und den lokalen Akteuren zusammensetzen, mit dem Ziel, eine gemeinsam getragene lokale Agenda sowie kurzfristig wirkende Maßnahmen zu entwickeln“, sagt sie gegenüber EXPRESS.de.

Ein Menschenleben hat die Zülpicher Straße nun bereits gefordert. Damit kein weiteres dazu kommt, sollen nun Veränderungen angestoßen werden. (tw)