Schon entdeckt?Kölner Mona Lisa trägt Mundschutz – das steckt dahinter

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Die Kölner Künstlerin Ursula Düster vor ihrer Kölschen Mona Lisa mit Mundschutz. Die Aufkleber hängen an 60 Standorten in Köln.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Ob im Belgischen Viertel, in der Südstadt oder am Stadtwald: Man kommt dieser Tage an ihr nicht vorbei ...

An über 60 Standorten in Köln klebt ein Aufkleber mit einer Corona-Variation eines weltbekannten Kunstwerks der Renaissance. Denn der berühmten Mona Lisa von Leonardo da Vinci (✝1519) wurde ein Mundschutz, passend zur derzeitigen Lage, aufgesetzt.

Viele Kölner werden beim Anblick des aktualisierten Meisterwerks sicher schmunzeln. EXPRESS enthüllt, wer dahintersteckt: eine Grundschullehrerin von der Roonstraße!

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Die Kunstpädagogin Ursula Düster (54) schafft unter ihrem Pseudonym Maxine Regetanz Streetart-Kunstwerke und verbreitet ihre Aufkleber in Europa. Dabei gibt es durchaus, ähnlich wie beim Kölner Künstler Peter Mückoder Briten-Genie Banksy, einen sozialkritischen Gedanken.

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An über 60 Standorten klebt die kölsche Mona Lisa mit Mundschutz, hier an der Lützowstraße im Belgischen Viertel.

Sie beschreibt im EXPRESS-Gespräch, wie sie auf die Idee der kölschen Mona Lisa mit Mundschutz kam: „Meine Tochter ist auch Künstlerin, sie hat die Mona Lisa mit 13 Jahren gemalt. Ich sagte: Gib sie mir und ich male da einen Mundschutz drauf. Das soll schon ein Zeichen dafür sein, dass es wichtig ist, in dieser Zeit einen Mundschutz zu tragen. Es soll kein Witz sein, sondern ein Zeichen setzen.“

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In ihrem Loft auf der Roonstraße hat die Streetart-Künstlerin, die im bürgerlichen Leben Grundschullehrerin ist, etliche Motive.

Kölsche Mona Lisa hängt auch in Berlin und Bologna

Über die sozialen Netzwerke macht Regetanz ihre Kunst bekannt und erntet reichlich Feedback, wie sie sagt. „Die Mona Lisa mit Maske hängt auch in Bologna, auch in Florenz, in Berlin ebenfalls. Ich entwerfe viel Streetart, ich zeichne, male, kopiere die Bilder und klebe sie mit Papier auf. Es kommt viel Feedback. Ich verdiene damit schon Geld und habe schon Sammler. Es sind auf Holzblöcke von 15 mal 15 Zentimetern gezogene Werke. Ich verkaufe im Loft 67 auf der Roonstraße.“

Mit Urheber- oder Persönlichkeitsrechten gebe es kein Problem bei ihrer Arbeit, versichert sie.

Zwar komme es auch schon mal vor, dass ein Aufkleber abgerissen oder verunstaltet werde, das sei aber die Seltenheit: „Im Stadtgarten hat jemand auf den Mundschutz von Mona Lisa einen Penis gemalt, sowas hat man immer wieder. Ich klebe aber auch immer da, wo schon geklebt ist.“

Auch andere Persönlichkeiten nimmt sie sich gerade für ihre Werke mit Zeitbezug vor. Man darf gespannt sein, was da demnächst also noch so alles in Köln klebt ...