Ruine verfällt seit 1992Wesseling: Rave-Party auf bekanntem Fabrikgelände gestoppt

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Das Norton-Gelände in Wesseling, hier ein Foto aus dem April 2021, verfällt seit etwa 30 Jahren.

von Thomas Werner (tw)

Wesseling – Das „Versteck” war gut, aber nicht gut genug: In einem verlassenen Industriegelände in Wesseling hat die Polizei in der Nacht auf Sonntag (13. Juni) eine illegale Rave-Party beendet. Vor Ort fand die Polizei auch eine professionelle Musikanlage. Es ist nicht die erste Party dieser Art, zuletzt war es in einem Hohlraum einer Autobahn zu einer ähnlichen Feier gekommen, die die Polizei ebenfalls auflöste.

  • Party in Wesseling von Polizei beendet
  • Etwa 150 Menschen sollen vor Ort gewesen sein
  • Polizei berichtet regelmäßig von illegalen Partys

Während am Aachener Weiher in Köln nach den Eskalationen vom Freitag (11. Juni) diesmal relativ ruhig blieb, ging es in Wesseling hoch her: Wie die Polizei berichtet, habe sich gegen 0.45 Uhr in der Nacht ein Zeuge gemeldet und von einer Rave-Party auf einem Fabrik-Gelände berichtet.

Wesseling: Rave-Party auf verlassenem Norton-Gelände

Die Einsatzkräfte rückten aus und wurden tatsächlich fündig: Aus der Ruine des alten Norton-Werkes (seit 1992 geschlossen) drang laute Musik. Da war es kein Problem mehr, der Musik zu folgen und die Party zu finden. Im Keller der Haupthalle fanden die Polizisten schließlich etwa 150 Menschen, die dort zu Rave-Musik tanzten und ordentlich Alkohol tranken.

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Die Party erweckte den Anschein, professionell organisiert zu sein, denn vor Ort wurde auch eine professionelle Musikanlage samt Beleuchtung entdeckt. Allerdings: Die Veranstalter der Party gaben sich gegenüber der Polizei nicht zu erkennen und ließen die Musikanlage lieber zurück. Sie wurde von den Beamten sichergestellt.

Partygäste in Wesseling zwischen 18 und 30 Jahre alt

Auf die Partygäste, allesamt im Alter zwischen 18 und 30 Jahren, kommen nun Strafen zu: Die Polizei fertigte Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung.

Die Polizei sieht sich in Corona-Zeiten öfter mit „kreativen” Partys konfrontiert, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben sollen. Erst vor einer Woche hatten sich gut 100 Jugendliche im Hohlraum einer A4-Brücke im Schlingenbachtal getroffen und wild gefeiert.

Aufgrund der Größe der „Location” hatten die Einsatzkräfte vor Ort sogar Verstärkung von der Kölner Polizei angefordert. Bei der Durchsuchung fand man große Mengen an Müll, Konfetti und Flaschen. Auch dort hatte es einige Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs und Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung gegeben. (tw)