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Nach Eklat am FreitagAachener Weiher: Kölner Polizei muss erneut eingreifen

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Am Aachener Weiher haben am Freitagabend (11. Juni) Hunderte gefeiert. Die Polizei musste die Partys auflösen. Am Samstagabend blieb es derweil vergleichsweise ruhig.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Nach den Eskalationen vom Freitag (11. Juni) musste die Kölner Polizei auch am Samstagabend am Aachener Weiher einschreiten. Es waren aber – wie vorab angekündigt – deutlich mehr Einsatzkräfte vor Ort, dementsprechend geriet die Lage diesmal nicht außer Kontrolle.

  • Party am Aachener Weiher: Polizei muss wieder eingreifen
  • Viel los, aber keine Eskalation wie am Freitag
  • Krisenstabs-Leiterin mit harter Kritik

Erneut habe es am Aachener Weiher, aber auch am Zülpicher und Brüsseler Platz sowie auf den Ringen größere Menschenansammlungen gegeben, sagte ein Sprecher der Polizei gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger”.

Die Einsatzkräfte nahmen eine Person in Gewahrsam und stellten sieben Platzverweise aus. Zudem gab es sieben Strafanzeigen. Zu Eskalationen wie 24 Stunden zuvor kam es aber nicht. Die Polizei führt das auf das frühere Einschreiten zurück.

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Nach Party am Aachener Weiher: Andrea Blome mit deutlichen Worten

Am Samstagnachmittag hatte sich Krisenstabs-Leiterin Andrea Blome mit deutlichen Worten an die Feierwütigen gewandt: „Die Aggressivität und Respektlosigkeit gegenüber den Kolleginnen und Kollegen des Ordnungsdienstes und der Polizei hat mich tief erschüttert. Während in weiten Teilen des Stadtgebietes die Menschen die Lockerungen verantwortungsvoll im Freien genossen haben, ist die Situation am Aachener Weiher eskaliert”, so Blome auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz.

Die Ordnungshüter und Polizei kämen an ihre Grenzen, „wenn Menschen in dieser Größenordnung jede Einsicht verweigern und auf Ansprache der Einsatzkräfte mit Wut und Hass reagieren“, so Blome weiter.

Aachener Weiher: „Wer Flaschen wirft, ist kein Freiheitskämpfer”

Und die Leiterin des Krisenstabs kündigte, auch für die nächsten Tage, ein rigoroses Vorgehen an: „Allen muss klar sein, dass wenn Appelle nicht reichen, jede und jeder mit der vollen Härte des Rechtsstaats rechnen muss.” Den „aggressiven Chaoten” werde man sich mit aller Entschlossenheit entgegen stellen.

Auch die stellvertretende Polizeipräsidentin Miriam Brauns hatte sich am Samstag im Rathaus klar positioniert. „Wer Flaschen auf Polizisten wirft, ist kein Corona-Freiheitskämpfer, sondern ein Straftäter“, verurteilte Brauns die Krawalle vom Freitag.

Party am Aachener Weiher: Härtere Regeln für Hotspots weiter abgelehnt

Bereits in der Nacht zu Fronleichnam (3. Juni) war die Lage am Aachener Weiher außer Kontrolle geraten. Auch in dieser Nacht hatte die Polizei die Entscheidung getroffen, die Menschenansammlung aufzulösen. Von Mindestabstand war nichts zu merken gewesen.

Aber: Da hatten Andrea Blome und der Krisenstab noch Geduld, schärfere Regeln wurden zunächst abgelehnt, stattdessen an die Vernunft der Menschen appelliert. So ist es auch diesmal: Der Krisenstab hat entschieden, zunächst keine schärferen Regeln rund um die Hotspots zu etablieren. Die nächsten Tagen werden zeigen, ob diese Entscheidung lange Bestand haben kann.

Derweil hat sich in Sachen Party-Chaos auch die Klubkomm, der Interessenverband der Kölner Clubs und Veranstalter, positioniert. In einer Stellungnahme kritisiert der Verband das Vorgehen der Stadt.

Party-Chaos in Köln: Klubkomm kritisiert Tatenlosigkeit der Stadt

„Dass es im Sommer die Menschen zum Feiern in größeren Gruppen nach draußen ziehen wird, war lange abzusehen. Darauf alleine mit ordnungsrechtlichen Maßnahmen zu reagieren, wird der Lebenssituation vor allem der jüngeren Altersgruppen nach dem Lockdownwinter nicht gerecht, und läuft auf einen Dauerkonflikt hinaus.“

Stattdessen sei es an der Zeit, dass öffentliche Flächen für coronakonforme Veranstaltungen angeboten werden, „um ein sicheres und sauberes Feiern an der frischen Luft zu gewährleisten“. Entsprechende Konzepte und Locations habe man schon vor Monaten vorgeschlagen, warte aber bisher vergeblich auf eine Reaktion der Stadt. Darum laufe die Situation jetzt aus dem Ruder. (tw)