Ukraine-KriegRapsöl-Preise sorgen für drastische Entwicklung in Köln – Krisensitzung

Wiener Schnitzel von Simon Stahl

Schnitzel (hier ein Symbolfoto von Koch Simon Stahl) nur noch ein Mal in der Woche? In Köln herrscht ein Engpass beim Rapsöl.

Rapsöl ist auch in Köln teuer und Mangelware: Erste Kölner Wirte wollen deshalb Schnitzel und Rievkooche rationieren.

von Bastian Ebel (bas)

Der Krieg in der Ukraine verdirbt uns schon mächtig den Appetit, und auch der Kölner Markt bleibt davon nicht unverschont. Abermals ist der Preis für Rapsöl gestiegen, weshalb bei den Wirten Alarm angesagt ist. Der erste Gastronom prophezeit: „Hilfe, Schnitzel sind bald aus.“

„Die Ölpreise haben sich fast vervierfacht. Wir haben damals zehn Euro pro zehn Liter bezahlt, jetzt liegen wir bei über 30 Euro“, erklärt Alexander Manek vom „Haus Unkelbach“ und vom „Bieresel“ das Dilemma.

Köln: Rapsöl Mangelware, Schnitzel und Reibekuchen betroffen

„Die Lieferanten rationalisieren teilweise oder haben gar kein Öl mehr. Das bedeutet für uns, dass man höchstens noch 20 Liter pro Bestellung bekommt.“ Das bedeutet: Alleine im Haus Unkelbach in Sülz braucht man für Pommes, Schnitzel und Co. rund 100 Liter pro Woche.

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Der reine Ölpreis für ein Schnitzel sei demnach von rund 30 Cent auf über 90 Cent gestiegen, hinzu kommen die gestiegenen Energiepreise und die inflationsbedingten Teuerungen.

Alexander Manek: „Wie wir jetzt damit in den Läden umgehen, wissen wir noch nicht. Wir müssen jetzt eine Krisensitzung machen und die Preise erhöhen.“ Und wenn es ganz hart kommt, muss Manek Reibekuchen oder Schnitzel in seinem Laden rationalisieren. „Vielleicht nur noch einmal die Woche.“

Köln: Schnitzel und Reibekuchen nur noch ein Mal in der Woche?

Andere Kneipe, gleiches Problem: „Zum Glück habe ich das Anfang Januar schon kommen sehen und mir 1400 Liter gebunkert“, freut sich zumindest Dirk Kleber vom „Höttche“ in Dellbrück. „Bei uns sind die Schnitzel zum Glück vorerst gesichert.“ Leider muss auch Dirk Kleber die Preise erhöhen – und er sieht auch ein nächstes Problem auf die Küchen zukommen. „Wer weiß, wie lange es noch Paniermehl gibt.“

Die Sorgenfalten in der Kölner Gastronomie werden insbesondere nach der Corona-Krise nicht weniger. „Auch ich habe noch Öl. Wer weiß, wie lange das noch reicht“, sagt auch Frank Markus vom „Dom im Stapelhaus“. Er macht sich Sorgen um das „Große und Ganze“: „Wie sollen die Menschen das alles noch bezahlen?“ Eine Frage, die aktuell nicht leicht zu beantworten ist.