Der ungewöhnlichste Ort für eine PartyQueere Karnevalsfeier in Kölner Kirche – Pfarrer freut sich

Kartäuserkirche von außen.

Die queere Karnevalsparty findet in der Kartäuserkirche in Köln statt. Das Foto wurde im Dezember 2023 aufgenommen.

Diese Karnevalsparty richtet sich nicht nur an die queere Community, sondern findet auch an einem ganz besonderen Ort statt – einer Kirche.

von Nina Naunheim (nmn)

Kirche, queer und Party – das ist wohl eine Kombination, die man nicht erwarten würde. Doch die „Queere Kirche“ plant genau das: eine queere Karnevalsparty! Am Karnevalssamstag (10. Februar 2024) startet die Feier in der Kartäuserkirche in der Südstadt. 

Abseits von Konventionen beginnt hier die queere Feier ab 16 Uhr. Der Vorverkauf hat bereits gestartet. „Bisher ist das die bestverkaufte Party“, erzählt der Mitveranstalter und Pfarrer für die „Queere Kirche“, Tim Lahr im Gespräch mit EXPRESS.de. 

Queere Karnevalsparty in der Kartäuserkirche in Köln

Mit dem Motto der Party, „Jeck as hell“ zeigt die „Queere Kirche“ bereits, was auf alle Gäste zukommen wird: jede Menge Party, Kölsch und Karneval. „Wir wollen zeigen, dass die Kirche für queere Menschen offen ist“, erklärt Lahr. 

Alles zum Thema LGBTQI+

„Der liebe Gott weiß, dass wir keine Engel sind ... wen interessieren schon diese Konventionen“ – mit diesen Worten wird für die kommende Karnevalsparty geworben. Doch was steckt dahinter? Eine queere Karnevalsparty in einer Kirche – geht das überhaupt? 

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Laut dem Pfarrer, Tim Lahr, ist die Kirche sogar das Highlight des ganzen Events. „Wir organisieren ja sowieso regelmäßig Partys“, erzählt der 34-Jährige. Abseits von normalen Gottesdiensten hat die „Queere Kirche“ einiges zu bieten, darunter auch die Partyreihe „Queer as hell“. 

Hier geht es zu der Instagram-Seite der „Queeren Kirche“:

Jetzt findet das Ganze im kölschen Style mit dem Motto „Jeck as hell“ statt. „Viele aus unserem Team feiern Karneval und wir verkleiden uns gerne. Dazu haben wir gemerkt, dass es wenige queere Karnevalsparty in Köln gibt“, erklärt Lahr.

Bei der „Jeck as hell“-Party ist jeder herzlich eingeladen, ob queere Menschen, Allies (heterosexuelle Unterstützerinnen und Unterstützer, d. Red.) oder Freundinnen und Freunde. Hier zählt nur eins: Jeder soll eine gute Zeit haben und miteinander tanzen und Karneval feiern. „Wir wollen die ganze queere Community ansprechen und unser Publikum breiter machen“, erzählt Lahr.

Großer Kostümwettbewerb in der Kirche – „Wir sind queer und wir sind christlich“ 

Bei der queeren Karnevalsparty ist aber nicht nur der Veranstaltungsort ein echtes Highlight. Für alle Kostümliebhaberinnen und -liebhaber findet ein Wettbewerb statt. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird dann zum ersten queeren Karnevalsprinzen oder -prinzessin ernannt.

Natürlich gibt es auch obligatorisch Kölsch und Drinks sowie Karnevalsmusik gemischt mit Charts- und Popmusik. Und wie die „Queere Kirche“ selbst schreibt, das alles ganz ohne „Kirchenblabla“.

„Wir sind nicht nur queerer, sondern auch freier unterwegs als die klassischen Karnevalsveranstaltungen“, erzählt Lahr. Doch auch wie auf üblichen Veranstaltungen gibt es hier einen queeren Nubbel, auf welchen die Karnevalssünden verewigt werden können. 

„Wir sind queer, wir sind christlich und wir lieben Karneval. Queer zu sein und Homosexualität ist keine Sünde“, betont Lahr. Laut Lahr ist der Nubbel für einfache Dinge gedacht, mit denen man sich selbst unzufrieden fühlt. 

Besondere Karnevalsparty in der Kölner Südstadt

Auch die Resonanzen geben ein Bild der Vorfreude ab. „Ich freue mich darauf, zusammen zu tanzen und Spaß zu haben. Nach Karneval beginnt ja auch die Fastenzeit und dazu laden wir herzlich ein“, erklärt Lahr.

Wer noch Tickets für die queere Veranstaltung ergattern möchte, sollte sich beeilen, denn die Veranstaltung ist gefragt. „Wir sind schon fast ausverkauft“, so Lahr. An der Abendkasse sollte es jedoch noch Tickets geben.