LebensgefahrFrau (30) nach eiskalter Tat am Kölner Rheinufer vor Gericht: Richterin greift durch

Mehrere Schiffe liegen am Kölner Rheinufer.

An der Leystapelwerft soll die Angeschuldigte den 27-Jährigen am 26. Dezember 2022 in den Rhein gestoßen haben. Das Symbolfoto ist vom 8. Februar 2022.

Nach einer lebensgefährlichen Tat am Kölner Rheinufer ist jetzt eine 30-Jährige verurteilt worden. Das Urteil fiel hart aus.  

von Iris Klingelhöfer (iri)

Sie soll ihren guten Freund (27) von hinten in den eiskalten Rhein gestoßen haben ... Sieben Monate nach der Tat in der Kölner Innenstadt musste sich seit Ende Juli eine Frau (30) vor dem Kölner Landgericht verantworten. 

Jetzt ist das Urteil gefallen. Und das erwischte nicht nur die Angeklagte eiskalt.

Freund in eisigen Rhein gestoßen: Urteil vor Kölner Landgericht gefallen

Zwei Jahre Haft wegen gefährlicher Körperverletzung, so urteilte die Richterin am Mittwoch (9. August 2023). Zwar war die 30-Jährige zunächst wegen versuchten Mordes angeklagt worden, doch am Ende des Prozesses hatten nicht nur die Verteidigung, sondern auch die Staatsanwaltschaft für eine Bewährungsstrafe plädiert.  

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So habe die Angeklagte in stark alkoholisiertem Zustand und auch aufgrund einer Borderline-Erkrankung euphorisierten Umstandes die lebensgefährlichen Folgen nicht bedacht. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, sagte die Frau vor der Urteilsverkündung: „Mir tut es leid, was passiert ist und ich bin froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist.“

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Die 30-Jährige, die in der Vergangenheit fast täglich eine Flasche Korn und eine Flasche Wodka getrunken hatte, bat um eine Chance. Doch die Richterin griff hart durch und urteilte: keine Strafe auf Bewährung, dazu die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt. 

Kölner Rheinufer: Lebensgefährliche Aktion am zweiten Weihnachtstag

Der Vorfall ereignete sich am 26. Dezember 2022. Während viele Kölnerinnen und Kölner mit Familie oder im Freundeskreis gemütlich den zweiten Weihnachtstag feierten, im Warmen vor dem Weihnachtsbaum saßen oder ein festliches Essen genossen, spielte sich am Rheinufer ein Drama ab. 

Ein 27-Jähriger kämpfte im Rhein um sein Leben! Die Angeklagte hatte den jungen Mann gegen 18 Uhr an der innerstädtischen Leystapelwerft mit einem Stoß in den Rücken ins Wasser geschubst. 

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Im Prozess gab die 30-Jährige den Schubser zu, stritt aber jegliche Tötungsabsicht ab. Ihr Verteidiger Ingo Lindemann nannte es eine „Schnapsidee“.

Die Angeklagte und ihr guter Freund hatten sich am Tatabend getroffen und reichlich Alkohol zu sich genommen. Laut Anklage sollen die beiden dann den Plan geschmiedet haben, gemeinsam im Rhein zu schwimmen. Als der 27-Jährige einen Rückzieher machte, soll die 30-jährige Frau ihm einen Stoß versetzt haben. 

Stoß in Rhein bei Köln: 27-Jähriger lebensgefährlich unterkühlt

Der Freund landet im eiskalten Wasser. Wie die Kölner Polizei damals berichtete, konnte er sich bis zum Eintreffen der Rettungskräfte mit letzter Kraft an einer Ankerkette festhalten.

Als Einsatzkräfte der Feuerwehr den 27-Jährigen schließlich aus dem Wasser zogen, war dieser bereits so stark unterkühlt, dass er in Lebensgefahr schwebte. Die Kölner Polizei nahm die Angeklagte an der Leystapelwerft fest. Sie kam in U-Haft.

Nach dem Urteil hob die Richterin den Haftbefehl jedoch auf. Damit bleibt die 30-Jährige zunächst auf freien Fuß. Wenn das Urteil rechtskräftig ist, erhält sei eine Ladung zum Strafantritt. Darin steht, wann und bei welcher JVA sie vorstellig werden muss.