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Er wusste davonErzbistum Köln: Das tat Woelki, als er vom Porno-Skandal erfuhr

Kardinal Woelki schaut grimmig während eines Gottesdienstes.

Kardinal Rainer Maria Woelki, hier im Januar 2023, bei einem Gedenkgottesdienst für den verstorbenen Papst Benedikt XVI. im Kölner Dom, hat sich erstmals zum Porno-Skandal im Erzbistum geäußert.

Kardinal Rainer Maria Woelki hat sich erstmals zum Porno-Skandal im Erzbistum Köln geäußert.

von Thomas Werner (tw)

Der Porno-Skandal und sein riesiges Echo: Am Donnerstag (17. August 2023) war bekannt geworden, dass es von Dienstrechnern des Erzbistums Köln „massenhafte Zugriffsversuche auf Porno-Webseiten“ gegeben habe – auch von „höchstrangigen Klerikern“.

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte den Fall aufgedeckt und unter anderem berichtet, dass die Bistumsspitze bereits im Sommer 2022 über die Vorgänge informiert wurde.

Porno-Skandal im Erzbistum Köln: Das sagt Kardinal Woelki

Am Freitag (18. August) hat sich nun erstmals auch Kardinal Rainer Maria Woelki zu der Thematik geäußert. Dabei gab er unter anderem zu, von den Vorwürfen gegen seine eigenen Mitarbeiter gewusst zu haben.

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„Es hat mich enttäuscht, dass Mitarbeitende versucht haben, mit Hilfe von Geräten, die Ihnen unser Erzbistum für Ihren Dienst zur Verfügung gestellt hat, auf pornografische Seiten zuzugreifen – auch wenn die Firewalls gegriffen haben“, erklärte der Kardinal in Köln.

Zugleich mahnte er, dass jetzt „nicht alle unter Generalverdacht gestellt werden. Wir haben im kirchlichen Bereich eine große Zahl engagierter und zuverlässiger Mitarbeitender.“

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Allerdings, so stellte das Erzbistum in einer Stellungnahme klar, habe Kardinal Rainer Maria Woelki keinen Porno angeguckt. „Es haben uns mehrere Anfragen der Medien erreicht, ob der Kardinal ebenfalls zu den Nutzern der inkriminierten Seiten gehört“, teilte das Bistum mit. „Die hausinternen Nachforschungen haben eindeutig ergeben, dass das nicht der Fall ist.“

Als er von den Vorwürfen erfahren habe, habe Woelki darum gebeten, sie umgehend zu prüfen und entsprechend der rechtlichen Regelungen zu verfahren.

Zugriffsversuche fielen bei IT-Prüfung durch Dienstleisters im Erzbistum auf

Pornografie ist weder nach staatlichem noch nach kirchlichem Recht strafbar, es sei denn, es handelt sich um kriminelle Inhalte (z.B. Kinderpornografie). Jedoch ist der Zugriff auf Pornografie den Mitarbeitern des Erzbistums in ihrer Dienstvereinbarung verboten.

Zudem gilt Pornografie nach kirchlicher Ansicht als Sünde. Dieser Auffassung verlieh Woelki noch einmal Nachdruck. „Manch einem mag der Konsum von Pornografie als harmlos erscheinen. Ich aber stimme Papst Franziskus zu, der sie verurteilt und vor ihren Gefahren, insbesondere der Verletzung der menschlichen Würde warnt.“

Die Zugriffsversuche auf Pornoseiten waren bei der Sicherheitsprüfung eines IT-Dienstleisters aufgefallen. Schon 2022 hatte demnach Generalvikar Guido Assmann von der IT-Prüfung erfahren und die entsprechende Liste der Zugriffsversuche und der entsprechenden Personen erhalten.

Später soll die Liste vernichtet worden sein – aus datenschutzrechtlichen Gründen, wie es heißt. Strafbare Handlungen seien nicht festgestellt worden. Als 2023 zwei Mitarbeitervertreter den Fall zur Anzeige brachten, verlangte die Polizei, die Liste zu erhalten. Das ist mittlerweile passiert, die Ermittlungen laufen. (mit dpa)