Auf und Ab der InzidenzKölner Gastro in den Startlöchern: Wirte aber auch besorgt

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Noch ist „Hellers Biergarten” im Volksgarten leer.

Köln – Die Kölner Gastronomen scharren bereits mit den Füßen. Schon der vierte Tag in Folge mit einer Inzidenz unter 100 ist geschafft. Am Mittwoch (26. Mai) beträgt sie 56,3. Insgesamt fünf Tage müssen so niedrig bleiben. Bedeutet das die baldige Öffnung der Außengastronomie?

  • Inzidenz in Köln seit vier Tagen unter 100
  • Die Gastronomen währen für eine Öffnung bereit
  • Einige sind aber noch unsicher

Das Szenario gab es bereits in der Woche zuvor. Zwei Tage lang lag die Inzidenz im vielversprechenden Bereich. Doch dann ging sie wieder über die 100er-Marke. Für die Wirte bedeutet das ein stetiges Bangen und Hoffen. Denn mit einer Eröffnung kommt viel Planung auf sie zu.

Kölner Gastronomie: Inzidenz verspricht baldige Öffnung

„Wir hatten ja schon mit einer früheren Eröffnung gerechnet”, erinnert sich Martin Schlüter, Wirt des „Reissdorf am Hahnentor” am Rudolfplatz. „Es war alles vorbereitet.” Jetzt hoffen er uns sein Team auf Montag (31. Mai).

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Die stetige Unsicherheit zerrt an den Nerven, gesteht er. Schlüter muss Waren bestellen, das Essen muss vorbereitet und Dienstpläne erstellt werden. Sollte die Inzidenz nun wieder überraschend steigen, war es schon wieder umsonst.

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Martin Schlüter, hier ein Foto aus dem Mai 2020, führt das Reissdorf am Hahnentor.

Auch im „Hellers Biergarten” im Volksgarten sieht das nicht anders aus, wie Steffen Potratz-Heller, Sprecher von Hellers, erklärt. In der Brauerei existieren derzeit drei verschiedene Dienstpläne, die unterschiedliche Versionen der Kurzarbeit beinhalten. Je nach Inzidenz werde schließlich einer zum Einsatz kommen.

Kölner Wirte unsicher: Feste Planung besteht noch nicht

„Wir sind aber sehr optimistisch und freuen uns sehr darauf, unsere Gäste wieder bewirten zu können”, betont Potratz-Heller. Eine feste Planung bestehe trotzdem noch nicht. „Wir warten ab und entscheiden noch sehr vorsichtig.”

„Jeder Rückschlag tut den Kölner Gastronomen weh. Besonders, wenn um die Stadt herum alles geöffnet hat”, weiß auch Maike Bock von der IG Kölner Gastro. Das ständige Auf und Ab der Inzidenz fühle sich an wie ein Krimi.

„Alle stehen in den Startlöchern und auch die Gäste wünschen es sich sehr”, so Bock. Hinzu komme das wechselhafte Wetter. Ein Trost für die Gastronomie ist, dass sie bis Ende des Jahres wieder Parkplätze in Anspruch nehmen darf.

Außengastronomie in Köln: Abwarten, was Feiertage gebracht haben

Josef Rayes, Geschäftsführer des Biergartens am Aachener Weiher, traut der Inzidenz allerdings noch nicht. „Wir müssen erst einmal das Ergebnis der Feiertage abwarten”, betont er. Sein Team schaue jeden Tag neu auf die Zahlen, sei aber trotzdem vorbereitet. „Wenn wir dann aber doch nicht öffnen, kann das ganz schön teuer werden.” Damit spielt er auf die vielen Vorbereitungen zur Wiedereröffnung an.

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Der Biergarten am Aachener Weiher ist noch geschlossen. Mittlerweile steht dort sogar ein Schnelltestzentrum.

Die unsichere Planung sei mit viel Aufwand verbunden, sagt auch Potratz-Heller. Doch den nehme das Team sehr gerne auf sich. „Wir wollen wieder das machen, was uns am meisten Spaß macht: Gastgeber sein.”

Worauf freut sich ein Wirt nach dem langen Lockdown eigentlich am meisten? Martin Schlüter hat eine klare Antwort: „Auf das erste frischgezapfte Kölsch mit den Kollegen und den Gästen!”