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Miss DDR im WestenLeticia Koffke fand in Köln ihr Glück

Leticia Koffke trägt heute ihre blonden Haare dunkel getönt. 1990 war sie die erste und einzige Miss DDR. Im gleichen Jahr wurde sie in Wesseling zur gesamtdeutschen Miss Germany gekürt.

Leticia Koffke trägt heute ihre blonden Haare dunkel getönt. 1990 war sie die erste und einzige Miss DDR. Im gleichen Jahr wurde sie in Wesseling zur gesamtdeutschen Miss Germany gekürt.

Köln – Wenn Leticia Koffke (39), Filialleiterin eines Kölner Schmuckhauses, ihre Kunden bedient, ahnt wohl kaum einer, dass diese Frau vor 20 Jahren Geschichte schrieb: Sie wurde zur ersten (und einzigen) „Miss DDR“ gewählt.

Neunzehn Jahr, blondes Haar, ein Gardemaß von 1,78 Metern. Na, da kam der Aufruf zum Schönheitswettbewerb, den das Ostfernsehen vor der Wende so verteufelt hatte, gerade recht. Die Vorentscheide meisterte die Brandenburgerin im selbst genähten Stretch-Kleidchen und geliehenen schwarzen Pumps, freute sich über „einen Spiegel, einen Pulli, eine Magnum-Flasche West-Sekt“.

Dann das Finale in Schwerin. „Eine Woche Vorbereitung in einem ehemaligen Gewerkschafts-Heim, das war für mich der Traum.“ Sie erinnert sich, wie bei der Probe das Gewinnerauto, ein Mini Mayfair Sports, herein geschoben wurde und die Konkurrentin aus Sachsen, „diese dumme Kuh“, ablästerte: „Der sieht ja aus wie'n Trabbi.“ Wenige Stunden später sollte er ihr gehören, Leticia Koffke, der ersten „Miss DDR“, die bis dato als Krankenschwester-Azubi mit gerade mal 150 Mark monatlich auskommen musste.

Alles zum Thema Berlin

Leticia zog in den Westen. Sie modelte in Düsseldorf, wurde kurze Zeit später in Wesseling zur gesamtdeutschen „Miss Germany“ gekürt, posierte sogar in Mailand, merkte jedoch drei Jahre später: „Modeln erfüllt mich nicht.“ Nein, dieses ganze Getue rund um die Mode, dieses Gezicke war dem Ostkind nach wie vor fremd geblieben.

Die alleinerziehende Mutter hat mittlerweile in Istanbul gelebt, in Berlin, in Bremen, hat ein weltgewandtes Auftreten. Ins Rheinland wollte sie aber immer zurück, sagt sie, hier seien die Menschen wie in Berlin, nur freundlicher.

Die Männer drehen sich auch heute noch nach ihr um. Mit teuren Geschenken kann man die Single-Frau aber immer noch nicht beeindrucken. Sie grinst: „Ich bin einfach kein Konsummensch.“