Morgens um 5.40 UhrMayo-Attacke auf Polizei in Köln – was wollte der Täter (39)?

Autos der Polizei stehen in Reihe vor dem Kölner Hauptbahnhof.

Am Kölner Hauptbahnhof, hier ein Symbolfoto aus dem August 2020, machte sich ein Mann an den Autos der Polizei zu schaffen.

Mehrere Attacken auf Autos der Polizei haben für einen 39-Jährigen jetzt ein Nachspiel.

von Thomas Werner (tw)

Die Story klingt kurios, hat für den Täter (39) jetzt aber ein juristisches Nachspiel: Am Donnerstagmorgen (1. Februar 2024) hat er laut Angaben der Bundespolizei mehrere Einsatzfahrzeuge am Kölner Hauptbahnhof beschädigt – wahlweise mit einer Schere oder Mayonnaise.

Gegen 5.40 Uhr war der 39-Jährige einem Zeugen aufgefallen. Der 49-Jährige alarmierte die Bundespolizei vor Ort, weil sich der Täter an einem Fahrzeug der Polizei zu schaffen machte. Mit einer Schere zerstach er den rechten hinteren Reifen.

Mann (39) beschädigt am Kölner Hauptbahnhof mehrere Polizei-Autos

„Als die Einsatzkräfte der Bundespolizei am Tatort eintrafen, steckte die Schere noch im Reifen“, erklärt eine Sprecherin der Bundespolizei.

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Die Einsatzkräfte starteten eine Videoauswertung und suchten im Umfeld des Bahnhofs nach dem Mann. Ein Treffer gelang am Breslauer Platz – sogar auf frischer Tat. Der 39-Jährige war gerade dabei, die Frontscheibe eines weiteren Autos der Polizei mit Mayonnaise zu beschmieren.

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Was wollte der Täter? Den Kontakt mit der Polizei hätte er eigentlich vermeiden sollen, wie sich später herausstellte. Denn: Eine Ermittlung seiner Identität ergab, dass er von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth im Rahmen einer Aufenthaltsermittlung wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte gesucht wurde.

Seine Messer- und Mayo-Attacken könnten also ernsthafte Folgen haben: Der Täter wurde vorläufig festgenommen, die Bundespolizei eröffnete ein Strafverfahren wegen „Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel“. Er muss sich nun vor einem Richter verantworten.

Mayo-Attacke brachte Mann in Würzburg vor einigen Jahren ins Gefängnis

Übrigens: Ganz neu ist die Idee einer Attacke mit Mayonnaise offenbar nicht. Einen damals ebenfalls 39-Jährigen brachte sie 2016 in Würzburg sogar ins Gefängnis.

Im August 2016 hatte der Täter die Autofrontscheibe seines Nachbarn mit Mayonnaise beschmiert und in die fettige Masse „Kohle her oder du stirbst“ geschrieben. Auch an der Wohnungstür des 37-jährigen Nachbars klebte ein Zettel mit der Aufschrift „Wirf endlich die 40 Euro in meinen Briefkasten! Wegen dir hab ich seit Freitag nichts zu Essen.“

Ein Schöffengericht verurteilte den Mann (mehrfach vorbestraft) zu sieben Monaten Freiheitsstrafe ohne Bewährung wegen versuchter Nötigung und Beleidigung.