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Nach Corona-VideoKölner Moderatorin Marlene Lufen legt nach – und geht gegen AfD vor

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Die Kölner Moderatorin Marlene Lufen (50) erklärt, worum es ihr bei ihrer Lockdown-Kritik wirklich geht.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – „Jeder, der Bedenken an den Maßnahmen äußert, bei dem wird vermutetet, dass er in die Richtung Trump-Wähler, Michael Wendler oder Attila Hildmann geht. Nichts von alledem ist bei mir der Fall“, sagt TV-Moderatorin Marlene Lufen emotional in einem Video, das sich seit Sonntag (31. Januar) mittlerweile mehr als elf Millionen Menschen angeschaut haben. Wie es zu ihrer Lockdown-Kritik kam, erklärt sie im EXPRESS-Interview.

  • Kölner TV-Moderatorin Marlene Lufen landet mit Lockdown-Kritik viralen Hit
  • Marlene Lufen beschreibt, welche Gruppen zu wenig Beachtung finden
  • Lufen erklärt, dass bei Corona-Maßnahmen nachjustiert werden muss

Kölner TV-Moderatorin landet mit Lockdown-Kritik viralen Hit 

„Ich habe das Gefühl, dass wir in zwei, drei Jahren zurück gucken auf diese Zeit und denken, wir haben es falsch gemacht“, sagte Marlene Lufen in ihrem viralen-Hit.

Probleme wie psychische Krankheiten, die sich während des Lockdowns verschlimmern könnten, oder steigende Zahlen von Gewaltfällen in Familien würden derzeit nicht genug betrachtet. 

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Marlene-Lufen-Video: Kritik an Zahlen

Eine mögliche Alternative zum Lockdown nennt sie jedoch nicht, das sei aber auch nicht ihre Aufgabe als TV-Moderatorin. Dennoch hat Marlene Lufen im Video wichtige Probleme unserer Gesellschaft angesprochen.

Dazu hat sie Zahlen geliefert, die zwar im Detail betrachtet nicht allen Faktenchecks standhalten, aber dennoch existierende soziale Missstände thematisieren – die es aber auch schon vor dem Lockdown und der Pandemie gab.

Stern TV (RTL): Marlene Lufen bekommt Lob und Kritik von Karl Lauterbach

Bei „Stern TV“ am Mittwochabend (3. Februar) musste die Kölner Moderatorin mit ihrem Standpunkt der Kritik von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach standhalten.

„Dass sie das Video gemacht haben, finde ich großartig. Doch beim Lockdown bin ich anderer Meinung, den werden wir nicht bereuen“, so Lauterbach bei RTL und kommt schnell auf die Gefahr der Virus-Mutationen zu sprechen.

„Apokalyptisch“ und „Angst machend“ sei das, antwortet ihm Marlene Lufen genervt. Die Kölner Moderatorin will den Fokus zur Abwechslung auf etwas anderes lenken. 

Kölner Moderatorin Marlene Lufen (50) mit Appell

„Mein Appell ist, wirklich alle Zahlen mit einzubeziehen, wenn man um die besten Maßnahmen ringt – für unser aller Gesundheit. Wir werden jeden Tag mit den Zahlen zu den Corona-Toten und Corona-Infizierten konfrontiert. Das ist eine Belastung für uns alle. Wir haben kaum Fakten, wie groß die 'Nebenwirkungen' dieses Lockdowns sind, besonders für die seelische Gesundheit. Wenn wir die besser kennen, könnte man vielleicht an manchen Stellen gezielter schützen und an anderer Stelle ein Stück normaleres Leben möglich machen“, erklärt Lufen im EXPRESS-Interview.

Marlene Lufen will auf häusliche Gewalt und Kinder-Leid aufmerksam machen

„Ich bin mir der riesigen Gefahr bewusst, der wir alle gerade unterliegen. Ich nutze nur meine öffentliche Rolle dafür, den Blick auf die zu richten, deren Leid zu wenig in Betracht gezogen wird“, sagt Lufen. Vor allem Kinder, Frauen und Menschen mit psychischen Krankheiten müssten bei der Entwicklung der Corona-Maßnahmen mehr ins Gewicht fallen.

Dabei sei ihr aber auch der Krankenhaus-Aspekt wichtig.

„Ich möchte natürlich nicht, dass unser Gesundheitssystem zusammenbricht, aber wir müssen auch die Auswirkungen des Lockdowns kennen. Wir müssen ermitteln, wo Menschen besonders leiden“, so Lufens Appell. 

Marlene Lufen: Moderatorin geht juristisch gegen AfD NRW vor

Die TV-Moderatorin nimmt auch die teilweise starke Kritik an ihrem Video durchaus wahr.

„Die Reaktionen auf mein Video sind vor allem positiv, was mich natürlich freut. Offensichtlich habe ich vielen Menschen aus der Seele gesprochen. und auch deren Sorgen, Gefühle und die Nöte müssen gehört werden. Kritik oder unterschiedliche Sichtweisen sind im Journalismus und in politischen Diskussionen völlig normal“, sagt die Kölner TV-Moderatorin dazu.

Doch, dass die NRW-AfD sich für eine Twitter-Werbeaktion ihr Gesicht geschnappt habe, das sei durchaus ein Problem für die 50-Jährige. „Dass jetzt eine solche Partei meint, mit meinem Video Werbung machen zu können, akzeptiere ich nicht. Deswegen bin ich auch anwaltlich dagegen vorgegangen“, so Lufen deutlich.

Marlene Lufen lobt Köln: „Macht mir Mut“

Die in Köln lebende Moderatorin hat oft selbst mit dem Lockdown zu kämpfen und auch mal schlechte Phasen, wie sie im EXPRESS-Interview preisgibt.

„Ich habe manchmal Tage, die mir sehr schwerfallen. Und in meinem Umfeld gibt es ganz viele, die psychisch sehr belastet sind. Mir hilft Sport, zuhause oder an der frischen Luft. Und dafür liebe ich unsere Stadt. Das sehe ich auch bei vielen anderen. Kölner haben einfach ein riesiges Bedürfnis nach körperlicher Betätigung. Dabei sehe ich fast ausschließlich Menschen, die achtsam sind und sich an die Abstandsregeln halten. Das macht mir Mut.“