Karnevals-StarMarita Köllner: Wir hatten Corona – und haben aus Angst geschwiegen

MaritaPeter (1)

Marita Köllner und ihr Ehemann Peter haben Corona überstanden.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Sie sehen die Nachrichten, sehen die Bilder aus Mallorca, wo sie eigentlich schon längst wären. Sie hören von den aktuellen Corona-Zahlen.

Marita Köllner und ihr Ehemann Peter Serbee brechen jetzt ihr Schweigen. „Wir hatten Corona und wir haben es lange für uns behalten. Weil wir ehrlich gesagt gefürchtet haben, dass man mit dem Finger auf uns zeigt.“

Beide gehörten unmittelbar nach Ende der Session zu den Infizierten in der Region. Sie verspürten kaum Symptome, daher kam das Ergebnis eher zufällig.

Alles zum Thema Corona

Marita Köllner erzählt: „Weil wir auf eine Kreuzfahrt wollten und uns prophylaktisch haben testen lassen. Wir haben wirklich nichts gemerkt und sind fast aus allen Wolken gefallen. Das war für mich eher wie ein hartnäckiger Schnupfen, den man eh nach Karneval immer hat.“

bopp_19_15574

Marita und ihre Freundin Katarina vom Thiebolds Eck.

In der aktuellen Coronasituation herrscht Ungewissheit. In Deutschland sind die Zahlen im Griff, wenn man den internationalen Vergleich betrachtet, etwa zu New York, wo Covid19 tobt oder auch Lateinamerika.

Das Urgestein des Fasteleer will bewusst auch nur vom Heute sprechen: „Niemand weiß, was in ein paar Monaten ist. Es gibt einen Bekannten, der selbst einen schweren Verlauf hatte und der mir sagt: Ich würde alles verharmlosen, weil ich der Meinung bin, dass man hier bei uns jetzt vor Ort zur Normalität zurückkehren muss, weil die Zahlen es aktuell gestatten. Aber eben das ist sie: meine Meinung. Und ich habe mich lange nicht getraut sie zu sagen.“

Marita Köllner: Keine Panikmache bitte mehr

Ein Outing als Corona-Infizierte: wäre das im März oder April hilfreich gewesen? Marita und Peter fragen sich das bis jetzt. Ihnen entgeht nicht, wie das Virus aktuell woanders in der Welt grassiert.

Hier lesen Sie mehr:  Karnevalsstar sagt Portal ab: „Fanvideos gegen Geld? Nein danke“

Nun jedenfalls wollen sie ihre Geschichte erzählen. „Ich kann keine Panikmache mehr ertragen. Ich bin froh, wenn noch mehr Lockerungen kommen und wir Künstler auch wieder vor echtem Publikum auftreten können.“

Bekannte vermeiden den Kontakt

Marita Köllner weiter: „Ich rede nichts schön und möchte nicht altklug sein, weil ich Corona ja hatte: aber wenn die Intensivstationen leer stehen und auf Demos tausende protestieren können, dann möchte ich auch wieder meinen Beruf ausüben.“

Doch noch immer gebe es Bekannte, die sich mit dem Paar nicht treffen wollen: „Und eben das kann ich nicht verstehen und das macht mich traurig.“

Marita und Peter würden zudem gerne helfen: „Wir haben Antikörper und möchten schwer Erkrankten helfen. Nur – in Köln braucht das im Moment niemand.“