„Possierlich“Mann gibt Plastikbox auf Kölner Polizeiwache ab – Inhalt sorgt für schnelle Reaktion

Zwei kleine Frösche befinden sich in einer Plastikbox.

Auf der Polizeiwache in Köln-Weiden wurden am Donnerstag (1. Februar 2024) zwei Baumsteigerfrösche abgegeben.

Zwei exotische Amphibien sind auf einer Kölner Polizeiwache gelandet. Grund für die dortigen Beamtinnen und Beamte, sofort zu handeln.  

von Iris Klingelhöfer (iri)

Auf der Polizeiwache sind schon so manche gelandet: Verbrecher, Verkehrsrüpel bis hin zu gefundenen Vierbeinern. Jetzt kann die Kölner Polizei der Liste etwas Exotisches hinzufügen. 

Unter der Überschrift „Polizisten mit tödlichem Pfeilgift bedroht“, berichtet sie am Freitag (2. Februar 2024) mit einem Augenzwinkern von der Ingewahrsamnahme zweier Frösche.

Polizei Köln berichtet launig über zwei giftige Fund-Frösche

Die gelb-schwarzen Exoten hätten am Donnerstagnachmittag auf dem Tresen der Wache in Weiden gesessen, schildert Polizeisprecher Christoph Gilles. Die Fröschlein seien widerspenstig von innen gegen den Deckel einer Plastikbox gehüpft. 

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Die Box hatte ein Mann mitgebracht. Nun wollte er die Tiere darin in amtliche Obhut übergeben. Woher er die Frösche hatte – damit wollte er offenbar nicht richtig herausrücken. 

Kein Wunder: Es handelte sich um gelbgebänderte Baumsteigerfrösche, die hauptsächlich im südamerikanischen Regenwald beheimatet sind. Sie werden auch Pfeilgiftfrösche genannt, weil das hochgiftige Sekret, das sie absondern, von indigenen Völkern als Pfeilgift verwendet wurde.

Giftpfeilfrösche landen auf Kölner Polizeiwache – Beamte reagieren

Nichtsdestotrotz sind Baumsteigerfrösche beliebte Terrarientiere. Ob die beiden Kollegen, die nun auf der Polizeiwache gelandet waren, bislang auch so gehalten wurden: unklar. „Der Mann konnte über die Herkunft der Frösche keine sachdienlichen Angaben machen“, erklärt Polizeisprecher Gilles.

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So ganz geheuer waren die glänzenden Tiere den Beamten und Beamtinnen auf der Weidener Wache offenbar auch nicht. Denn sie handelten schnell, packten die Box vorsichtshalber in eine weitere Plastikdose und übergaben die, laut Gilles, „possierlichen Amphibien“ an die Feuerwehr.

Hochgiftiges Sekret: Kölner Feuerwehr befragt Frosch-Experten

Dort schaltete man einen Experten ein. Und der konnte Entwarnung geben. „Die Rücksprache ergab, dass das bei Hautkontakt hochgiftig wirkende Sekret der nur wenige Zentimeter großen Exemplare der Gattung ‚Dendrobates Leucomelas‘ ausschließlich durch deren spezielle Ernährung im Regenwald entsteht“, so Polizeisprecher Gilles. 

Beim Transport oder der Nachzucht verliere das Gift seine Wirkung, sodass von den Fundfröschen keine Gefahr ausgehe. Die beiden würden nun in einem Terrarium der städtischen Notstation für Reptilien logieren und ließen sich dort anstandslos – und ganz ungiftig – beobachten, berichtet Christoph Gilles launig.