Bröckelnde Fliesen, Wasserschäden und verrammelte Läden: Die unterirdische KVB-Haltestelle Bahnhof Deutz/Messe ist seit Jahren ein echter Schandfleck. Jetzt soll der wichtige Knotenpunkt endlich saniert werden.
KVB-Schandfleck62 Millionen für hässliche Haltestelle

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So soll die KVB-Haltestelle Bahnhof Deutz/Messe nach der Neugestaltung aussehen.
Eigentlich ist die Haltestelle ein zentrales Drehkreuz in Köln. Unzählige Reisende steigen hier von den KVB-Linien 1 und 9 in die Züge der Deutschen Bahn um. Von hier aus geht es direkt zur Messe, in die Lanxess-Arena oder zum Technischen Rathaus der Stadt Köln.
Doch der Anblick, der sich ihnen bietet, ist trostlos. Seit mehr als 15 Jahren verfällt die Haltestelle im 70er-Jahre-Look. Fliesen platzen von den Wänden, ständig dringt Wasser ein und die Ladenlokale auf der Zwischenebene stehen seit Ewigkeiten leer.
Ein Armutszeugnis für die Stadt, das die Stadt laut einer Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ nun endlich angehen will.
Unglaublich, aber wahr: Schon 2013 hat der Stadtrat die Neugestaltung beschlossen. 2014 wurde sogar schon der Siegerentwurf eines Architektenbüros präsentiert. Doch seitdem? Passierte mehr als ein Jahrzehnt lang so gut wie nichts!

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Die unterirdische KVB-Haltestelle Bahnhof Deutz/Messe ist marode.
Und es kommt noch dicker. Zuerst hieß es, Baubeginn sei Anfang 2025. Jetzt verschiebt sich alles auf Ende 2025. Aber da wird nur der Rohbau abgedichtet. Die eigentliche Sanierung und der Brandschutz kommen erst danach und sollen drei weitere Jahre dauern. Fertig wird das Ganze also frühestens 2029.
Kölns Haltestelle: Welche ist die schlimmste? Meldet euch bei uns!
Für Reisende bedeutet das die nächste Großbaustelle im Herzen von Köln. Zwar sollen die Bahnen die meiste Zeit fahren, doch es wird Sperrungen geben. Geplant ist auch, dass die Linien 1 und 9 für jeweils drei Wochen pro Richtung die Haltestelle ohne Halt durchfahren.
Und wie soll es dann aussehen? Der Entwurf verspricht Wände mit gelblich leuchtendem Glas, hellgraue Betonsteinplatten und komplett neue Böden und Decken. Die alten Läden, in denen früher eine Bank und ein Kiosk waren, werden abgerissen und durch einen neuen Riegel ersetzt.
Bleibt die Frage nach den Kosten. Satte 62 Millionen Euro sind bisher geplant. Doch das Rechnungsprüfungsamt schlägt bereits Alarm. In der Kalkulation fehlen Puffer für Risiken oder Baupreissteigerungen. Es könnte also noch viel teurer werden. „Entgegen der Empfehlungen der extern beauftragten Fachplanerinnen und Fachplaner wurden weder Budgetbildungen für Risiken oder Baupreissteigerungen (...) berücksichtigt“, warnt die Behörde. (red)