Kölner Polizei warntSchon erste Fälle! Betrüger nutzen Not der Flutopfer aus

Der Rhein schwappt ans Ufer.

Auch in Köln brachte das Hochwasser Tod und Leid. Das Foto zeigt den Rhein am 13. Juli 2021. 

Unfassbar: Betrüger machen sich das Leid der Flutopfer zunutze. Die Kölner Polizei ruft zu erhöhter Vorsicht auf. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Köln. Die Flutkatastrophe hat viele Leben gekostet. Auch in Köln, wo es zwei Todesfälle zu beklagen gibt. Darüber hinaus verloren unzählige Hab und Gut. Umso erschütternder, das Kriminelle aus der Not Profi schlagen wollen. Am Montag, 19. Juli, warnte die Kölner Polizei vor Betrugsdelikten im Zusammenhang mit der Hochwasser-Tragödie und rief zu erhöhter Vorsicht auf. 

Aktuelle Fälle sind bereits bekannt. So versuchen mutmaßliche Betrüger die derzeit hohe Spendenbereitschaft auszunutzen. Das Kriminalkommissariat 55 der Polizei Köln ermittelt in einem Fall, bei dem zunächst das auf Facebook veröffentlichte Foto einer durch das Hochwasser zerstörten Wohnung kopiert wurde. „Die Tatverdächtigen nutzten das Foto dann, um damit in einem separaten Beitrag einen Spendenaufruf zu veröffentlichen“, erklärt ein Sprecher.

Ob diesem jemand gefolgt ist, würde derzeit ermittelt. Das Posting wurde laut Polizei zwischenzeitlich gelöscht.

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Bautrockner in Fake-Shops bestellt – Polizei ermittelt wegen Betruges

Die Bonner Polizei ermittelt in drei Fällen, in denen die Geschädigten Bautrockner in sogenannten Fake-Shops bestellt und vorab bezahlt hatten. Dann stellten die Betroffenen fest, dass die Firmen telefonisch nicht erreichbar sind und es sich um Fake-Shops handelt.

In einem weiteren Fall sei einer Elektrik-Firma ein Vorabbetrag bezahlt worden, die für den Folgetag angekündigten Reparaturen seien entgegen getroffener Absprachen jedoch nicht ausführte worden. Auch hier wird wegen des Verdachts des Betruges ermittelt.  

Kölner Polizei: Fake-Shops auf ersten Blick schwer zu erkennen

Fake-Shops, also gefälschte Internet-Verkaufsplattformen, sind auf den ersten Blick schwer zu erkennen. „Sie sind teilweise Kopien real existierender Websites, wirken daher seriös und lassen beim Käufer selten Zweifel an ihrer Echtheit aufkommen“, erklärt der Kölner Polizeisprecher.

Ziel der Betrüger sei es, mit aus dem Internet kopierten Produktbildern und Informationen, professionell aufgemachten AGBs und einem gefälschten Impressum das Vertrauen der Online-Shopper zu gewinnen und sie so zum Kauf zu  animieren. Der Polizeisprecher: „Hat ein Kunde Ware bestellt, sind die Betrüger am Zug. Sie verschicken entweder minderwertige Ware zu einem überhöhten Preis oder liefern nach einer Vorauszahlung das Produkt gar nicht.“ 

Weil die Täter aus dem Ausland agieren, sei das Löschen solcher Fake-Shops oft umständlich und langwierig. „Die Betrüger können daher über viele Wochen hinweg ahnungslose Online-Einkäufer um ihr Geld bringen“, so der Sprecher.