Große Trauer in der Kölner Musik-Szene: Der bekannte Pianist Matthias Keul ist tot. Er starb völlig überraschend im Alter von 67 Jahren.

Die Trauer unter Kollegen, Kolleginnen, Freunden und Freundinnen ist riesig, denn Keul hat über 45 Jahre lang unzählige Produktionen mit seinem einzigartigen Spiel am Keyboard und Klavier geprägt.

Besonders tragisch: Noch vor wenigen Tagen hatte er mit einigen von ihnen Musik gemacht oder über zukünftige Projekte gesprochen. Zu seinen engsten Weggefährten zählten Stars wie Wolf Maahn, Gerd Köster und Wolfgang Niedecken.

In den frühen 90er-Jahren wurde Keul einem breiten Publikum bekannt, als er mit Sänger Gerd Köster und der Band „The Piano has been drinking“ die Songs von Tom Waits auf Kölsch interpretierte. Zuvor waren die beiden bereits in der Anarcho-Band „Schroeder Roadshow“ aktiv.

Auch BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken ist fassungslos. „Ich bin völlig von den Socken“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Der Mattes hat Musik gelebt.“

Keul war 1980 Keyboarder auf dem BAP-Album „Affjetaut“ und hätte festes Bandmitglied werden können. „Aber der Mattes wollte damals sein eigenes Ding machen“, erinnert sich Niedecken.

Keuls musikalischer Horizont war riesig. Er spielte mit Wolf Maahn in der „Food Band“, die sogar als Vorgruppe für Weltstars wie Bob Marley und Fleetwood Mac auftrat. Außerdem gründete er die Band „Dunkelziffer“ mit und war für die „Fehlfarben“ aktiv.

Sein Tod kam mitten aus dem Leben. Sein Bandmitglied Mike Hentz berichtete, dass die beiden noch vergangene Woche zusammen im Tonstudio waren. „Wir haben ganz gutes Material gesichtet, Matthias ging es gut“, so Hentz. Vermutlich in der Nacht zu Mittwoch sei Keul dann in seiner Wohnung gestorben. Er hinterlässt seine Ehefrau. (red)