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„Nick war ene Joode“Er komponierte Köln-Hymne: Niedecken trauert um „Arsch huh“-Legende

Vassilios „Nick“ Nikitakis spielt Gitarre.

Vassilios „Nick“ Nikitakis an seiner geliebten Gitarre. Im Alter von 70 Jahren ist er nun verstorben.

Das Kölner Bündnis „Arsch huh“ trauert um Gründungsmitglied Vassilios „Nick“ Nikitakis. Er komponierte die Hymne für die Initiative gegen Rassismus und Neonazis.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Am 9. November 1992 versammelten sich 100.000 Menschen zum legendären „Arsch huh“-Konzert gegen Rassismus und Neonazis auf dem Kölner Chlodwigplatz. Der Vorstand trauert jetzt um einen der Initiatoren des Bündnisses.

Vassilios „Nick“ Nikitakis ist am 4. August 2025 im Alter von 70 Jahren in seiner Geburtsstadt Thessaloniki verstorben.

Vassilios „Nick“ Nikitakis komponierte „Arsch huh, Zäng ussenander“

Beim damaligen Konzert wurde der Song zum Motto „Arsch huh, Zäng ussenander“ uraufgeführt. Die Musik zum Lied hatte Nikitakis komponiert, Texter war Wolfgang Niedecken (74).

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Seitdem engagierte sich der Saitenvirtuose – ob als Bouzouki-Spieler oder Gitarrist – bei Flüchtlingsprojekten und in Schulen für kulturelle Vielfalt, Integration und die Rechte von Minderheiten.

Im Jahre 2014 erlitt Nikitakis zu Hause in Neuehrenfeld einen Schlaganfall, lag drei Wochen im Koma. Seitdem saß er im Rollstuhl und war nicht mehr in der Lage, Gitarre zu spielen. Für sein Engagement erhielt er 2021 den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Nick war für uns, für Köln und die Musikwelt viel mehr als ein engagierter Mitstreiter. Er war der kölsche Grieche, brachte in seinen Songs die griechischen Wurzeln des Rebetiko und den amerikanischen Blues zusammen, schrieb seine Texte in Griechisch, Englisch und Kölsch. Wann immer man ihn traf, war er voller Energie und guter Laune“, sagte Ralf Plaschke für den Vorstand.

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1960 kam der Musiker mit seinen Eltern nach Köln, wo er zeit seines Lebens musikalisch aktiv war. Als Studio- und Gastmusiker arbeitete er unter anderem mit Werner Dies, Lydie Auvray, Peter Kraus, Reinhard Mey, Wolfgang Niedecken und BAP, den Bläck Fööss, den Höhnern und Jürgen Zeltinger.

In den vergangenen Jahren war er immer wieder hinter den Bühnen der „Arsch huh“-Veranstaltungen zu Gast. „Nun wird es diese freudigen Wiedersehen nicht mehr geben. Wir trauern um Nick, unser Mitgefühl gilt seiner Frau Monika, den beiden Töchtern Alexia und Ileana sowie der gesamten Familie“, sagte Plaschke.

Auch Wolfgang Niedecken meldete sich zu Wort. Ihn hatte die Nachricht nach dem BAP-Konzert in St. Wendel erreicht. „Er war nicht nur ein begnadeter Gitarrist und Bouzouki-Spieler, sondern auch ein guter Freund der Familie. Von ihm stammt die Musik, auf die ich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion den Text von ‚Arsch huh, Zäng usseinander‘ geschrieben habe.“

Zudem fügte er sehr persönliche Worte an: „Leider ist sein Schlaganfall nicht so gut ausgegangen wie meiner. Wir wünschen seiner Frau und seinen Töchtern ganz viel Kraft, um mit seinem, dann doch plötzlichen Tod klarzukommen. Nick war definitiv ‚ene Joode‘.“