„Im Strahl kotzen“Kölner „In-Extremo“-Star über die Corona-Krise und ihre Folgen

Neuer Inhalt (1)

„In Extremo“-Sänger Michael Rhein, hier bei einem Konzert 2016 in München, will endlich wieder auf der Bühne stehen.

Köln – Mit „Kompass zur Sonne“ legt die Mittelalterrock-Band „In Extremo“ ihr 13. Werk vor. Am Freitag (8. Mai) veröffentlichte die Band ihr neues Album. Durch die Corona-Krise mussten die sieben Jungs die Tour in den Herbst verschieben.

EXPRESS sprach mit Sänger Michael Rhein (55) über die Anfänge, die Corona-Krise und seine Liebe zum Rheinland.

„In Extremo“ lernten sich auf Mittelaltermärkten kennen

Die Mitglieder von „In Extremo“ lernten sich bereits vor 25 Jahren kennen. „Wir haben uns auf mittelalterlichen Märkten kennengelernt und dort zusammengefunden“, erklärt der Rheinländer.

Alles zum Thema Carolin Kebekus

Über all die Jahre seien sie sich treu geblieben: „Wir hätten niemals damit gerechnet, dass wir mal über 1,6 Millionen Tonträger verkaufen. Wir waren einfach eine Rockband, die Spaß an der Musik hat. Unsere Fans haben uns all die Jahre den Rücken gestärkt.“

Die Spannweite der „In-Extremo“-Fans sei breit. „Wir haben wirklich keine bestimmte Zielgruppe. Wir spielen für 6- bis 65-Jährige. Auf unsere Konzerte kommen Punker, Rocker und auch Schnauzbartträger“, so Rhein.

„In Extremo“ mussten ihre Tour verschieben

Früher haben die Musiker außerdem viel auf der Straße gespielt. „Wir haben viel im Ausland gespielt, ganz kleine Konzerte mit 70 Personen oder riesige Dinger vor 650.000 Menschen in Wacken.“

An den Songs arbeiten die Bandmitglieder alle zusammen: „Wir schmeißen einfach alle Ideen in einen Topf, da hat keiner Scheu. Und da was dabei rauskommt, das ist eben In Extremo.“

Hier lesen Sie mehr: 40 EXPRESS-Fragen zum 40. Geburtstag von Carolin Kebekus

Momentan arbeitet jedoch jeder für sich: „Durch Corona sind wir natürlich auch getrennt. Ich denke, ich kann für alle reden, wenn ich sage, dass wir im Strahl kotzen könnten“, erzählt Michael Rhein. „Wir musste unsere Tour verschieben, alle Festivals fallen aus und wir haben ja auch unsere Leute, die wir bezahlen müssen. Es herrscht einfach absoluter Stillstand.“

In Extremo: Michael Rhein liebt das Rheinland

Obwohl Rhein gerne zuhause ist, vermisse er die Bühne sehr. „Ich liebe das Rheinland, ich liebe Köln und ich bin gerne hier. Immerhin bin ich hierher gezogen und heiße ja auch mit Nachnamen Rhein“, beginnt er. „Aber es ist natürlich ungewöhnlich so viel Zeit zuhause zu verbringen, mir fällt da auch schon einmal die Decke auf den Kopf, aber ich denke das ist normal.“

Michael Rhein bleibt jedoch positiv: „Wir überstehen das schon alles und dann geben wir richtig Gas.“ Recht hat er, ein Ende scheint immerhin so langsam in Sicht.