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Corona-Lockerungen in NRWKölner Gastronomen haben spannenden Vorschlag an die Stadt

KÖ: Aachener Weiher (1)

Josef Rayes vom  Aachener Weiher investierte 20 000 Euro für Technik und Personal.

von Adnan Akyüz (aa)Markus Krücken (krue)

Köln – Am 11. Mai sollen auch in Nordrhein-Westfalen alle Gastronomiebetriebe wieder öffnen können. Am Mittwoch wurden die neuen Lockerungen von Ministerpräsident Armin Laschet verkündet, auf die sich auch die Kölner Gastronomen freuen.

So sollen alle Geschäfte wieder öffnen - ohne Quadratmeterbegrenzung. Es müssten Auflagen zur Hygiene, der Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen erfüllt werden (hier lesen Sie mehr). Die Kölner Unternehmer warten jetzt auf die Auflagen-Anweisungen der Stadt Köln.

Gastronom Josef Rayes (Biergarten Aachener Weher, Consilium) ist happy: „Das ist eine sehr schöne Nachricht für die ganze Gastronomie in Köln und in Deutschland. Es ist wunderbar, dass das normale Leben wieder anzieht und die Menschen ein bisschen glücklicher werden. Sie mussten ja viele Abstriche machen und fühlten sich lange eingesperrt.“

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Corona-Lockerungen in Köln: Neue Aufgabe für Gastronomen

Doch ein Zurück in die feuchtfröhliche Leichtigkeit der Sommermonate vergangener Jahre sieht Rayes nicht: „Jeder muss weiterhin Hygienevorschriften einhalten und Abstand halten. Und unsere neue Aufgabe als Wirte ist es nun, uns auch noch darum zu kümmern. Das ist eine zusätzliche Belastung, aber es geht nicht anders.“

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Wie will Rayes nun seine Betriebe wieder hochfahren? „Ich muss schauen, wie viel Personal von meinen 20 Leuten ich aus der Kurzarbeit hole. Dann werde ich die Tische um die Hälfte reduzieren. Zudem werde ich aus Hygienegründen wohl auf Flaschenbier umstellen. Niemand wird noch gerne aus fremden, benutzten Gläsern trinken, selbst wenn sie sehr gut gespült sind.“

Corona-Lockerungen: Kölner Gastronom Josef Rayes macht Vorschlag an die Stadt

Wer möchte, könne sein eigenes Glas mitbringen. Eine Umstellung auf Plastikbecher kommt für Rayes aus Umweltschutzgründen nicht in Frage. Seine Idee: „Die Stadt sollte kulant sein und mehr Platz für Außenterrassen genehmigen, damit möglichst viele Tische den Abstand einhalten können.“

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Tobias Breit, Betreiber der Kneipe „Zum Goldenen Schuss“.

Tobias Breit, Inhaber der Bars „Bumann und Sohn“ in Ehrenfeld und „Zum Goldenen Schuss“ im Belgischen Viertel, hatte seine beliebten Gastro-Betriebe am 13. März geschlossen. Er sagt: „Wir haben noch nichts vorbereitet, sind aber froh, endlich ein Ziel vor Augen zu haben. Wir sind aber noch nicht ganz glücklich, da wir nicht wissen, ob das alles Sinn machen wird.“

Kölner Gastronom Tobias Breit: „Hoffen, dass die Ungewissheit bald vorbei ist“

Er fragt sich, ob die Auflagen in der Praxis umzusetzen sind. „Man sollte nicht alle Gastronomiebetriebe über einen Kamm scheren. In einem Restaurant sind Auflagen womöglich einfacher einzuhalten, als in einer Bar. Was tue ich, wenn die Leute nach ein paar Bier anfangen zu schunkeln? Oder sich zwei Singles treffen und es zwischen ihnen gesellig wird? Da kann ich ja schwer dazwischen gehen. Da stellt sich auch die Frage nach Strafen für Gastronomen. Ich finde, dass die Leute selbstverantwortlich sind.“

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Er hatte auch die NRW-Soforthilfe beantragt und sie eigenen Angaben nach in wenigen Tagen auch erhalten. Er sagt: „Ich hoffe, dass die Ungewissheit bald vorbei ist.“

Martin Schlüter von der IG Gastro erklärte: „Et jeiht widder loss. Freue mich sehr, besonders auf die Kollegen und unsere Stammgäste. Es wird schwer werden, ist zu Beginn sicherlich nicht rentabel, aber Brust raus, Arsch rein & wieder los legen.“

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Friesenstraßen-Gastronom Peter Heising

Friesenstraßen-Größe Peter Heising freut sich ebenfalls: „Ich mache meine zwei Läden hier wieder auf und bin gespannt, wie die Kölner dieses Angebot annehmen. Es könnte sein, dass viele noch nicht gewillt sind, unter diesen Bedingungen essen zu gehen. Deshalb läuft unser Außer-Haus-Verkauf parallel weiter.“

Industrie- und Handelskammer Köln: Gute Nachricht für Region

Optimismus auch bei der Kölner IHK. Hauptgeschäftsführer Ulf Reichardt: „Die nun beschlossenen Lockerungen sind eine gute Nachricht für die vielen Unternehmen in unserer Region, die seit vielen Wochen stark unter der Krise und den Einschränkungen leiden. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass vor allem die Betriebe im Gastgewerbe weiterhin und auf Dauer erheblichen Einschränkungen ausgesetzt sein werden.“