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„Lohnt sich nicht“Mehr als 50 Prozent weniger: Erste Kölner Corona-Teststationen geben auf

Wolfgang Bosbach im Testzentrum Bensberg beim Corona-Test

Im Corona-Testzentrum Bensberg wird im April 2020 ein Corona-Test bei CDU-Politiker Wolfgang Bosbach durchgeführt. Aktuell kämpfen Testzentren in Köln um ihre Existenz.

Corona-Tests sind seit etwa einer Woche für viele Kölner und Kölnerinnen kostenpflichtig. Wie wirkt sich die neue Regel auf die Nachfrage in den Corona-Testzentren aus? Drei Betreiber schildern ihre Lage.

von Madeline Jäger (mj)Markus Krücken (krue)

Köln. Eines steht zweifelsohne fest: Die fetten Monate für die Corona-Testzentren sind vorbei. Denn seit Montag (11. Oktober) müssen die Kölnerinnen und Kölner, die nicht zu den Ausnahme-Gruppen gehören, für ihren Corona-Schnelltest selbst zahlen. Diese Neuerung zeigt seine Wirkung. Doch wie genau hat sich die neue Regel auf die Nachfrage in den Corona-Testzentren ausgewirkt? Drei Teststation-Betreiber aus Köln haben EXPRESS.de ihre aktuelle Lage nach der ersten Woche geschildert.

Köln: Corona-Tests seit einer Woche kostenpflichtig – „60 Prozent weniger“

Yunus Emre und Ertan Sayan betreiben Corona-Teststationen in Köln-Bickendorf und Köln-Mülheim.

„Unsere Kunden waren sehr glücklich, dass wir noch geöffnet haben. Es sind wohl momentan sehr viele Telefonate nötig, um überhaupt noch eine Teststelle in Köln zu finden“, sagt Betreiber Ertan Sayan im EXPRESS.de-Gespräch.

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Die meisten Kunden, die in der ersten Woche bei ihm Corona-Tests gemacht hätten, seien die Kölner, die aktuell die Berechtigung für einen kostenlosen Corona-Test hätten.

In diesem Fall erhalten die Teststationen ihr Honorar für den Test weiterhin vom Bund und das sind etwa 11 Euro pro Abstrich, schildert Ertan Sayan.

Corona-Tests in Köln: „Der Anteil der Selbstzahler ist bisher sehr gering“

Und: „Der Anteil der Selbstzahler ist bisher sehr gering. Wir bemerken einen starken Rückgang von mindestens 60 Prozent. Das ist sehr viel, da muss man sich die Frage stellen, warum die Leute nicht mehr kommen“, schildert Sayan.

Symbolbild einer Corona-Teststation in Köln.

Tester stehen vor ihren leeren Kabinen. Hier in einem Kölner Studio, das inzwischen geschlossen wurde.

Denn Corona-Tests seien immer noch sinnvoll, zum Beispiel um Risikopatienten bei Besuchen zu schützen. Für den Teststation-Betreiber sei die Bilanz der nächsten Oktober-Woche entscheidend. „Wenn es dann nicht besser wird, müssen wir überlegen, ob wir schließen“, kündigt er an.

Kölner Teststation „Coronapoint“: 30 Prozent weniger Einnahmen

Ähnlich sieht die erste Bilanz bei den „Coronapoint“-Teststationen von Martin von der Hocht aus.

„In der ersten Woche der neuen Regel wurden bei uns ca. 30 Prozent weniger Tests gemacht. Dafür sind sie aber ja mit 14,90 Euro etwas preislich angehoben. Wir lassen die Stationen weiterhin geöffnet. Und sind gespannt, wie es mit den Herbstferien verläuft.“

Köln: „Teststation24“-Chef: „Werden zwei Stationen schließen müssen“

Teststation-Inhaber Yener Kisla („Teststation24“) musste in der ersten Woche schon etwas mehr kämpfen. Die wenigen Corona-Tests, die bei ihm durchgeführt wurden, haben ihn schon jetzt zu einer drastischen Entscheidung veranlasst. 

„Bei uns sind es 50 Prozent weniger. Wir werden auf jeden Fall zwei Stationen schließen müssen. Das lohnt sich gar nicht mehr. Man muss einfach auf die Lage reagieren“, fasst der Teststation-Betreiber die Lage resigniert zusammen.