KindesmissbrauchKölner Behörde meldet positive Entwicklung, die Hoffnung macht

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Unser Symbolfoto zeigt einen Polizisten, der beschlagnahmte Aufnahmen auswertet.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Nach den großangelegten Schlägen gegen Kinderpornografie und Missbrauch in Nordrhein-Westfalen nehmen Spezial-Ermittler aus Köln erste Bewegungen in der Szene wahr.

„Es ist noch zu früh, um es abschließend zu beurteilen. Wir nehmen aber die Tendenz wahr, dass die Leute ihr Tun mehr reflektieren“, sagte der Leiter der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime NRW (ZAC), Markus Hartmann, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Arbeit der Kölner Ermittler, die bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelt sind, trägt offenbar Früchte. Strafbarkeit und Strafverfolgung würden mehr wahrgenommen.

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Die Mitglieder des Spezialteams der „ZAC NRW“ in Köln. Oberstaatsanwalt Markus Hartmann (vorne) ist der Leiter der juristischen Computer-Eliteienheit.

„Das kann ich allerdings noch nicht statistisch untermauern, sondern nur an Beobachtungen und Eindrücken festmachen“, sagte Hartmann. „Wir nehmen aber auch wahr, dass sich mehr Personen ermutigt fühlen, sich zu melden und Hinweise zu geben.“

Kindesmissbrauch in NRW: Mehrere Durchsuchungen in Bergisch Gladbach, Lügde und Münster

NRW ist in den vergangenen Jahren von mehreren großen Missbrauchsfällen erschüttert worden - die Orte Lügde, Bergisch Gladbach und Münster stehen beispielhaft. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Köln gab es allein in Nordrhein-Westfalen zuletzt 201 Tatverdächtige im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach.

Ermittler stießen zudem auf weit verzweigte Geflechte von Männern, die im Netz Bilder und Videos von schwerem sexuellen Kindesmissbrauch austauschen. Mehrmals hatte es 2020 im ganzen Land Durchsuchungen gegeben.

Die ZAC nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Sie versucht unter anderem, den Pseudonymen, hinter denen sich die Täter im Netz verstecken, echte Namen zuzuordnen. (aa)