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Köln wieder mobil?KVB fährt annähernd regulär, doch eine Schwäche bleibt bestehen

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Eine Bahn der Linie 7 fährt am Kölner Neumarkt ein. (Symbolbild)

von Thomas Werner (tw)

Köln – Lange war der eigene Fahrplan deutlich eingeschränkt, nun nimmt die KVB – im wahrsten Sinne des Wortes – wieder Fahrt auf: Ab Donnerstag (23. April) agieren die Kölner Verkehrs-Betriebe wieder mit dem regulären Jahres-Fahrplan, zumindest am Tag. Das gab die Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks auf einer digitalen Pressekonferenz am Montag bekannt.

KVB in Köln: Ab 23. Mai tagsüber wieder mit normalem Fahrplan

Ab 20 Uhr wechseln die Bahnen allerdings in einen 30-Minuten-Takt, Nachtverkehr wird es am Wochenende keinen geben. „Fast alles, was wir normalerweise anbieten, ist damit aber wieder hergestellt”, so Haaks.

In Abstimmung mit dem Krisenstab der Stadt Köln habe man sich entschieden, diesen Weg zu gehen. Vor allem, weil nach der teilweisen Öffnung des Einzelhandels und der schrittweisen Wiederaufnahme der Schule mit einem erhöhten Fahrgast-Aufkommen zu rechnen sei.

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KVB: Abstandsregeln in den Bahnen sind kaum einzuhalten 

Allerdings: Eine Schwäche des Nahverkehrs bleibt weiterhin bestehen, das musste auch Haaks zugeben. Die Einhaltung der gesetzlichen Abstandsregelungen ist in einer KVB-Bahn kaum zu realisieren. „Wir sind gesetzlich davon ausgenommen, trotzdem appellieren wir an die Eigenverantwortung der Menschen.”

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KVB-Chefin Stefanie Haaks.

In den vergangenen Wochen waren die Busse und Bahnen der KVB im Schnitt zu etwa 25 Prozent ausgelastet, die Fahrgäste konnten Abstand halten. Dort, wo auf einzelnen Linien zu bestimmten Zeiten die Fahrzeuge voller waren, wurden Verstärkerfahrten eingesetzt, um die Situation zu entspannen.

Köln: KVB mit wichtigen Hinweisen für die Kunden

Um das Risiko einer Infektion bei Fahrten so gering wie möglich zu halten, bittet die KVB ihre Kunden ...

  • wenn möglich außerhalb der Hauptverkehrszeiten mit Bus und Bahn zu fahren
  • alle Türen zum Ein- und Ausstieg zu nutzen (bei den Bussen bleibt die vordere Tür weiterhin geschlossen)
  • auf ausreichenden Abstand zu aus- oder einsteigenden Fahrgästen zu achten
  • sich nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen
  • einen Mund-Nase-Schutz zu tragen und die bekannten Hygieneempfehlungen zu beachten
  • Bus und Bahn ohne Fahrrad, E-Scooter etc. zu nutzen, um Platz für andere Fahrgäste zu schaffen
  • auch mal aufs KVB-Rad umzusteigen 

Als Zeichen des guten Willens wird die KVB in den nächsten Tagen mehrere Tausend Schutzmasken an den großen Kölner Haltestellen verteilen. „Mehr als eine Geste kann es nicht sein”, so Haaks. „Für alle Fahrgäste eine Maske bereit zu stellen, das können wir nicht leisten.”

Corona: KVB hat unter der Krise gelitten

Denn auch die KVB hat unter der Corona-Krise mächtig gelitten. Wie sehr genau, das wollte Haaks gegenüber den Pressevertretern nicht mit Zahlen erklären, aber tat es mit Worten. „Es handelt sich um erhebliche Verluste. Die Belegung der Bahnen ist auf 20 bis 25 Prozent gefallen.”

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Gleichzeitig könne man trotz reduziertem Fahrplan nicht viel Geld einsparen. „Ein bisschen Diesel, ein bisschen Strom, mehr ist es nicht.” Gerade durch viele Kunden-Anfragen sei der Aufwand im Hintergrund zuletzt enorm gewesen.

KVB in Köln: Schutz der Mitarbeiter im Fokus

Weiterhin im Mittelpunkt steht der Schutz der Kunden und der eigenen Mitarbeiter. Jeder bekommt eine eigene Flasche mit Desinfektionsmittel, dazu Einmal-Handschuhe und Atemschutz-Masken. Die seien aber bei den Fahrern nicht für die Dauer der Fahrt gedacht, sondern für den Weg zur Arbeit.

Wie Haaks erklärte, hat es KVB-intern bisher einen Corona-Fall gegeben, dazu befinden sich fünf Mitarbeiter in Quarantäne. „Bei einem Unternehmen von fast 3.800 Mitarbeitenden ist das zahlenmäßig in Ordnung”, so Haaks, die gleichzeitig das Engagement der eigenen Belegschaft lobte. „Ich bin stolz darauf, dass wir so viele engagierte Menschen im Unternehmen haben, die alles tun, um sich und die Kunden vor einer Infektion zu schützen.”