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„Gebe die Hoffnung nicht auf“Kölner Rapper strahlt bei Preisverleihung in Köln über beide Ohren

Rapper Eko Fresh hält einen Orden als Auszeichnung in der Hand.

Eko Fresh freut sich sichtlich über den Ohrenorden, der ihm am Sonntag (21. August) in Köln verliehen wurde. 

Rapper Eko Fresh wurde in Köln eine große Ehre zuteil. Er ist nun Träger des Ohrenordens der Kölner Bürgergesellschaft.

von Daniela Decker (dd)

Für sein „offenes Ohr und Engagement“, wurde am Sonntagabend (21. August) der 38-jährige in Köln geborene deutsche Rapper Eko Fresh (bürgerlich Ekrem Bora) mit dem „Ohrenorden“ ausgezeichnet.

Mit dem Orden zeichnet die Bürgergesellschaft Köln Persönlichkeiten aus, die sich besonders stark sozial engagieren und sich mit gesellschaftskritischen Themen auseinandersetzen und befassen.

Köln: Rapper Eko Fresh mit Ohrenorden ausgezeichnet

„Vor über 60 Jahren warb Deutschland die ersten türkischen Gastarbeiter an. Viele Nationen sollten folgen. Unser diesjähriger Preisträger gratulierte dazu mit seinem Song ‚60 GastarbeiterBars‘ und stellte klar, dass dieses Jubiläum für Nachbarschaft am Gartenzaun steht“, betonte der 1. Vorsitzende der Bürgergesellschaft Michael Melles bei seiner Begrüßung.

Weiter heißt es: „Eko Fresh hat bei all seinem Schaffen, nie seinen eigenen Migrationshintergrund vergessen. In seinen Songs setzt er sich nachhaltig für die Integration und den Abbau von Vorurteilen gegenüber Migranten ein. Verlangt jedoch in gleicherweise von den Immigranten, diese Integration auch zu wollen und sich hierfür aktiv einzusetzen.“

„Eko Fresh zeichnet das Bild eines Landes, in dem gerade extreme Meinungen zum Vorschein kommen und ein Zusammenleben zunehmend schwieriger wird.“

Unter den Gästen im Dorint an der Messe waren unter anderem Schauspielerin und Ordenspreisträgerin Annette Frier, Wolfgang Bosbach, ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages und Kölns neuer Polizeipräsident Falk Schnabel. Musikalisch begleitet wurde die Verleihung unter anderem von Mo-Torres und Kasalla.

Die Laudatio hielt der Preisträger des Jahres 2019, Christoph Maria Herbst. Mit jeder Menge tiefsinnigem Humor begeisterte Christoph Maria Herbst mit seiner Laudatio.

„Eko Fresh veröffentlichte 2013 den Song ‚Quotentürke‘. Darin heißt es: Ganz egal wie viel Kohle ich mache, ich bleibe immer nur der Quoten-Kanake. Knapp zehn Jahre später bekommt der Mann, der diese Zeilen geschrieben hat, heute den Ohrenorden. Apropos Kohle: Der Orden, das weiß ich aus eigener Erfahrung, ist nicht dotiert“, so der bekannte Schauspieler. 

Weiter sagte Herbst in Richtung Eko Fresh: „Du bekommst diesen Preis eben nicht als Quotentürke, sondern als jemand, der sehr viel dafür getan hat, uns allen klarzumachen, dass es viele Menschen in diesem Land gibt, die gleichzeitig Türkisch und Deutsch nicht nur leben, sondern auch denken, fühlen und sind. Und in deinem Fall auch noch Kölsch.“

Eko Fresh: „Ich hoffe, dass ich einen Beitrag leisten kann“

„Wow! Vielen Dank, dass ich das erleben darf. Ein riesengroßer Dank an die Bürgergesellschaft“, strahlte Eko Fresh. Gerührt sagte er: „Normalerweise bin ich immer super cool auf der Bühne, aber im Moment bin ich total nervös. Mein Song Gastarbeiter hat es in Baden-Württemberg sogar in die Schulbücher geschafft. Ich hoffe, dass ich so ein bisschen dazu beitragen kann, dass die Geschichte einer fast vergessenen Generation erzählt wird.“

Eko Fresh wollte die Lorbeeren aber nicht alleine ernten, wie er noch erklärte: „An so einem schönen Abend wie heute, an dem die Bürgergesellschaft mir sagt, ‚Eko hast du gut gemacht‘, möchte ich nicht über mich reden, sondern an das Leben meines Großvaters erinnern, der für seine Familie alles getan hat und ohne den ich nicht hier stehen würde.“

Was er sich für die Zukunft wünsche, erklärte Eko Fresh so: „Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass das friedliche Zusammenleben trotz all der Zerrissenheit in Zukunft nicht nur besser wird, sondern gelingen wird.“ Die diesjährige Spende der Bürgergesellschaft Köln geht auf Wunsch von Eko Fresh an den Verein „180 Grad Wende Köln“.

Das Festkomitee Kölner Karneval, mit seinem Präsidenten Christoph Kuckelkorn an der Spitze, nutzte die Veranstaltung, um die Bürgergesellschaft Köln zur Traditionsgesellschaft zu ernennen.