„Eine riesige Not“Anwohner klagt über Parkplatz-Chaos in Kölner Veedel – Stadt erklärt Maßnahme

Ein Blick auf die Aegidienberger Straße in Köln-Sülz.

Für Anwohner Guido Witt ist die Parkplatzsituation in der Aegidienberger Straße in Köln-Sülz katastrophal. Verschärft wurde sie laut seinen Aussagen nun durch eine Baumaßnahme der Stadt.

Parkplatznot in Köln – das ist nichts Neues. In Sülz beschwert sich Anwohner Guido Witt nun aber wegen Maßnahmen der Stadt.

Den Frust bei der Parkplatzsuche kennt jeder in Köln. Bei den Anwohnerinnen und Anwohner der Aegidienberger Straße in Sülz ist er aber offenbar besonders groß. „Der Parkplatzmangel ist so extrem, dass die Leute schon senkrecht vor den Bäumen parken“, erzählt Guido Witt (60). 

Der 60-jährige Arzt ist wütend. Auch, weil die Stadt das Problem noch verschärfen würde. 

Anwohner macht auf Parkplatznot in Köln-Sülz aufmerksam

Guido Witt wohnt seit einem Jahr in der Aegidienberger Straße und kreist seitdem abends regelmäßig lange herum, bis er einen Parkplatz ergattert hat. „Hier ist eine riesige Not“, beklagt er. Ein freigewordener Parkplatz sei abends innerhalb von zehn Sekunden weg. 

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Viele Hausbesitzerinnen und -besitzer seien schon sehr tolerant, wenn ein geparktes Auto ein Stück in eine Einfahrt reicht.  „Alle wissen, wie groß hier die Parkplatznot ist“, erzählt Witt. Auch er habe am Anfang noch gedacht, es gehe nicht, wenn man sein Auto frontal vor einen Baum stellt und das Heck ragt etwas auf die Straße. 

Trotz Parkplatznot in Sülz: Stadt lässt Metallpfosten errichten

„Als ob die Not nicht schon riesig groß wäre, baut die Stadt Köln jetzt für teures Geld Metallpfosten vor die Bäume“, berichtet der Arzt. Damit würden auf der kurzen Straße rund 30 Parkmöglichkeiten, wo die Fahrzeuge niemanden stören würden, verschwinden. 

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„Anstatt für mehr Parkplätze zu sorgen oder wenigstens den extrem maroden Bürgersteig zu sanieren, wird die Not der Anwohnerinnen und Anwohner durch Parkplatzzerstörung noch vergrößert“, schimpft Guido Witt. Die Baumaßnahme ist derzeit in vollem Gange. Jeden Tag würden an zwei bis drei Bäumen Metallpfosten gesetzt. Insgesamt stehen in der Straße rund 40 Bäume. 

Parkplatzmangel in Kölner Veedel: Stadt reagiert

Auf Nachfrage von EXPRESS.de hat sich die Stadt zu der Thematik geäußert – und dem Anwohner der Aegidienberger Straße widersprochen. Bei den Metallpfosten handele es sich um Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Parkplätze würden dadurch nicht wegfallen.

Ein Sprecher der Stadt: „Auf der Aegidienberger Straße wurden im Bereich der Bäume Fahrradabstellmöglichkeiten errichtet. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage und Vielzahl an Anträgen von Anwohnenden der Straße hat die Verwaltung die Einrichtung zusätzlicher Abstellmöglichkeiten geprüft und in ausgewählten Bereichen bedarfsgerecht umgesetzt.“

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Bei diesen Flächen handele es sich nicht um Parkplätze, sondern um kurze Bereiche bzw. Restflächen zwischen der Fahrbahn und den Bäumen. Diese seien nicht als Parkmöglichkeiten vorgesehen, da die Fahrzeuge in die Fahrbahn hineinragen würden. So kommt es zu Konflikten mit dem fließenden Verkehr. „Außerdem kann so das daneben parkende Kfz die Fahrbahn beim Ausparken nicht einsehen, gleiches gilt für die auf der Fahrbahn befindlichen Verkehrsteilnehmenden hinsichtlich des ausparkenden Kfz.“

Durch die Maßnahmen der Stadt seien zum einen die Nachfrage nach Abstellmöglichkeiten für Fahrräder bedient und gleichzeitig die Verkehrssicherheit erhöht worden. Perspektivisch soll laut Stadt in diesem Bereich die Einrichtung eines Bewohnerparkgebietes geprüft werden. Hier könne derzeit aber noch kein konkreter Zeitpunkt genannt werden.