Kardinal WoelkiPapst hat über Zukunft des Kölner Erzbischofs entschieden

Kardinal Woelki schaut seinen Gesprächspartner an.

Rainer Maria Kardinal Woelki, hier am 12. August 2021 bei einem Interview im Erzbischöflichen Haus in Köln, darf im Amt bleiben.

Der Papst hat entschieden: Der in die Kritik geratene Kölner Erzbischof, Rainer Maria Kardinal Woelki, darf im Amt bleiben.

Köln. Rainer Maria Kardinal Woelki bleibt Erzbischof von Köln. Das hat Papst Franziskus in Rom entschieden.

Papst Franziskus: Kölner Kardinal Woelki bleibt im Amt

Der Papst hatte im Mai zwei Kontrolleure ins Erzbistum entsandt. Dort war Woelki vor allem wegen des Umgangs im Missbrauchsskandal in die Kritik gerarten. Viele Katholiken im Rheinland hatten sich von ihm abgewandt.

 „Natürlich habe ich Fehler gemacht bei der Aufarbeitung. Ich habe Fehler gemacht mit Blick auf die Kommunikation, und dafür übernehme ich selbstverständlich die Verantwortung. Das tut mir leid, das bedaure ich“, sagte Woelki am Freitag in Köln. Bei einigen Betroffenen von sexuellem Missbrauch habe dies zu einer Retraumatisierung geführt. „Das tut mir aufrichtig von Herzen leid und weh. Das Ganze hat auch zu einer Vertrauenskrise im Bistum geführt. Auch das bedaure ich.“

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Papst Franziskus hatte zuvor mitgeteilt, dass Woelki im Amt bleiben könne, auch wenn er „große Fehler“ gemacht habe. Woelki sagte, er habe vergangene Woche in Rom mit Franziskus gesprochen. „In diesem Gespräch hat mir der Papst deutlich gemacht, dass er sehr auf mich zählt, dass er auf mich baut.“ Er habe insbesondere die Entschiedenheit gewürdigt, mit der der Missbrauchsskandal im Erzbistum Köln von Woelki aufgearbeitet worden sei.

Köln: Kardinal Woelki nimmt Auszeit von Oktober bis März

„Ich habe in dem Gespräch mit dem Heiligen Vater ihm dann auch schon von einem länger in mir gereiften Gedanken berichtet, nämlich dass ich gerne eine längere Auszeit nehmen würde, um die Geschehnisse und die Ereignisse der vergangenen Monate für mich einzuordnen“, sagte Woelki. In dieser Auszeit wolle er unter anderem überlegen, wie es künftig im Erzbistum Köln weitergehen solle. „Der Papst fand diesen Gedanken sehr gut, er hat mich darin unterstützt.“ Die Auszeit werde von Mitte Oktober bis Anfang März dauern.

Papst Franziskus: Auch Puff darf im Erzbistum Köln bleiben

Auch die Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp und Ansgar Puff bleiben im Amt. Papst Franziskus entschied, die Amtsverzichte der beiden nicht anzunehmen. Sie waren wegen Pflichtverletzungen beurlaubt. Puff werde seinen Dienst sofort wieder antreten, Schwaderlapp auf eigene Bitte zunächst für ein Jahr als Seelsorger nach Kenia gehen, teilte der Heilige Stuhl am Freitag mit.

Bei den zwei Bischöfen seien Mängel in der Behandlung von Verfahren festzustellen, „nicht aber die Intention, Missbrauch zu vertuschen oder Betroffene zu ignorieren“, hieß es in der Mitteilung.

(jan/dpa)