Nach Schüssen im FebruarPolizei hat Eröffnung von Shishabar am Kölner Ring im Auge

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Die Polizei wird die Eröffnung der Shishabar neben dem Joe Champs im Auge halten.

Köln – Droht am Wochenende die nächste Auseinandersetzung in der Rocker-Szene zwischen Hells Angels und Bandidos in der Kölner Innenstadt?

Wenn am Samstag auf dem Hohenzollernring eine neue Cocktail- und Shishabar eröffnet, mit Livemusik, Tombola, Snacks und Willkommens-Drinks, werden nicht nur neugierige Gäste erwartet. Auch die Polizei wird sehr genau hinschauen. 

„Wir planen keinen konkreten Einsatz, die Beamten der Innenstadtwache werden aber ein sehr wachsames Auge haben“, berichtet ein Polizeisprecher. 

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Schüsse auf Bar im Februar 

Denn die neue Bar neben dem Restaurant Joe Champs war vor fünf Monaten das nächtliche Ziel von Schüssen. Damals befand sich die Bar gerade im Umbau. Als gegen 2.30 Uhr die Schüsse fielen, hielt sich niemand in den Räumen auf. 

Fünf Projektile durchlöcherten die gläserne Eingangstür. Verletzte gab es nicht. Kurz darauf kontrollierte die Polizei auf der Aachener Straße drei verdächtige Männer in einem Audi A8, die angeblich dem Umfeld der Hells Angels zugerechnet werden. Die Beamten fanden eine Schusswaffe, ein Messer und Reizgas im Auto. 

Ringe sind unter Kontrolle der Hells Angels 

Die neue Shisha-Bar, so ist zu hören, soll von einer Frau betrieben werden, die sich im Umfeld der Bandidos bewegt. Beide Rockergruppen sind verfeindet. Die Hells Angels beanspruchen die Kölner Ringe traditionell als ihr Hoheitsgebiet. Eine Bar am Rudolfplatz mit mutmaßlichem Bandido-Bezug würde in ihren Augen eine Provokation darstellen. 

Konkrete Hinweise auf eine bevorstehende Auseinandersetzung am Samstag hat die Polizei nach eigenen Angaben zwar nicht. Sollte sich eine solche anbahnen, werde man aber „sofort eingreifen“. 

Die Bandidos bilden die mit Abstand größte Rockergruppierung in NRW. Während ihre Mitgliederzahl zuletzt gestiegen ist, sank die der Hells Angels im vorigen Jahr. Nach Gremium MC und den Freeway Riders sollen die Hells Angels nur noch die viertgrößte Gruppe im Land sein – Unterstützerclubs nicht mitgerechnet. 

(red)