Er pendelte aus Wuppertal nach Köln, um am berüchtigten Ebertplatz seine Drogen zu verkaufen. Jetzt ist das Geschäft aufgeflogen. Vor Gericht packte der 25-Jährige aus.
Urteil in KölnDrogendealer (25) muss nicht mehr pendeln: drei Jahre Knast

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Vor dem Kölner Landgericht (Archivfoto) ist am Montag (28. Juli 2025) ein Drogendealer verurteilt worden. Körperverletzung angeklagt
Schluss mit dem dreckigen Geschäft am Ebertplatz! Ein 25-jähriger Dealer wurde am Montag (28. Juli 2025) am Kölner Landgericht zu drei Jahren Haft verurteilt.
Gleich zum Prozessauftakt hatte der Mann ein umfassendes Geständnis abgelegt und ausgepackt.
Sein Revier war der Ebertplatz und die Umgebung. Dafür reiste er extra aus Wuppertal an. Am 1. April dieses Jahres klickten dann die Handschellen, als ihn die Polizei in der Dagobertstraße kontrollierte. Bei ihm fanden die Beamten und Beamtinnen 43 Tütchen mit Marihuana, neun mit Amphetamin und 14 Ecstasy-Tabletten – ganz klar nicht für den Eigenkonsum.
Durchsuchung in Wuppertal: Da fand die Polizei noch viel mehr „Ware“
Doch das war nur die Spitze des Eisbergs. Nach der Festnahme durchsuchten Ermittler und Ermittlerinnen seine Drei-Zimmer-Wohnung in Wuppertal, die er sich mit einem Mitbewohner teilte. In einem Bettkasten und einem Kühlschrank entdeckten sie ein riesiges Drogenlager: fast 80 Gramm Kokain und rund 800 Gramm Amphetamin. Laut der vorsitzenden Richterin entspricht das etwa 2000 Konsumeinheiten.
Außerdem wurden 3700 Euro Bargeld gefunden, die in eine Bettdecke eingewickelt waren. Zwar lag in der Wohnung auch eine Dose Pfefferspray, doch das Gericht glaubte dem Angeklagten seine Erklärung: Er habe es zur Selbstverteidigung gekauft, aber nie mit sich geführt.
Der 25-jährige Westafrikaner kam 2016 aus Guinea nach Deutschland und besuchte Deutsch- und Integrationskurse. Mit einer Arbeitserlaubnis in der Tasche versuchte er, ehrlich sein Geld zu verdienen.
Die Richterin nannte seine Bemühungen, für den eigenen Lebensunterhalt zu sorgen, sogar „beachtenswert“.
Er arbeitete als Küchen-, Ernte- und Produktionshelfer sowie in einer Bäckerei. Doch im vergangenen Jahr wurde er arbeitslos. Er gab zu, regelmäßig Cannabis und am Wochenende zum Feiern auch Ecstasy konsumiert zu haben.
Neben seinem Geständnis wirkte sich auch seine Reue und sein „tadelloses“ Verhalten im Prozess positiv für ihn aus. Negativ wog jedoch, dass er „gewerbsmäßig“ und in großen Mengen mit Drogen handelte. Zudem ist er bereits vorbestraft: Im Sommer 2023 war er auf dem Ebertplatz mit Drogen erwischt und zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Seit seiner Festnahme Anfang April sitzt der 25-Jährige in Untersuchungshaft. Wegen Fluchtgefahr bleibt der Haftbefehl auch nach dem Urteil bestehen. (red)