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Nach Köln geflüchtetMischa aus der Ukraine: Sein einziger Weihnachts-Wunsch rührt zu Tränen

Mischa (5) malt einen Weihnachtsbaum für den Weihnachtsmann und diktiert EXPRESS einen Brief für ihn.

Der kleine Mischa aus der Ukraine malt in Köln einen Weihnachtsbaum für den Weihnachtsmann und diktiert einen Brief für ihn.

Der kleine Mischa aus der Ukraine, der mit seiner Mama bei der Familie von EXPRESS-Redakteurin Andrea Kahlmeier wohnt, hat dem Weihnachtsmann einen Brief geschrieben. Sein einziger Wunsch rührt zu Tränen. 

von Andrea Kahlmeier (ak)

„Andrea, kannst du uns helfen, einen Brief an den Weihnachtsmann zu schreiben?“, fragt unsere Mieterin Natascha. Mischa glaubt nämlich noch fest an den Mann mit dem Rauschebart und sorgt sich so um ihn.

Weil er in diesem Jahr doch so viel zu tun habe und es bestimmt schwer sei, Geschenke in die zerstörten Städte in der Ukraine zu bringen. Mischa möchte ihm deshalb selbst gebackene Plätzchen schenken. Süß, nicht wahr?

Krieg in der Ukraine: Ergreifender Wunsch von Mischa (5) an den Weihnachtsmann

Der Fünfjährige selbst hat nur einen Wunsch: Er möchte Weihnachten mit Papa feiern. Die Familie in Dnipro – im Osten der Ukraine – hat die Tickets für die Reise längst besorgt.

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Aber Mama Natascha hat Angst. „Die Lage ist sehr angespannt. Die Geschäfte sind nur mit großen Unterbrechungen geöffnet. Wasserfontänen, Heizpunkte und mobile Schutzbunker werden auf den Straßen und Plätzen aufgestellt. Ich möchte eigentlich nicht, dass mein Sohn das sieht. Aber was soll ich tun? Er fragt immer häufiger nach seinem Vater.“ Das zeigt auch der rührende Brief, den wir hier zeigen dürfen:

Dorohyj Did Moros, lieber Weihnachtsmann, ich heiße Mischa und komme aus Dnipro, aber ich wohne jetzt in Köln - und hier ist es auch sehr schön, obwohl ich meinen Papa ganz doll vermisse. Meine Mama Natascha und ich möchten uns bei dir und allen, die uns so geholfen haben, ganz feste bedanken.

Manchmal sehe ich im Fernsehen Bilder aus der Ukraine. Ich weiß zwar nicht so richtig, was Krieg heißt, weil ich erst fünf Jahre alt bin. Doch die kaputten Häuser machen mir Angst. Hier sind wir in Sicherheit, sagt Mama immer, bevor ich einschlafe. Wir sind im März nach Deutschland gekommen.

Mama hat mir gesagt, wir machen einen langen Urlaub. Erst haben wir in einem Hotel gewohnt. Das war sehr aufregend. Wir waren im Zoo und sind Riesenrad gefahren. Aber dann wollte ich doch wieder zu Papa und in meinem eigenen tollen Rennauto-Bett schlafen. Mama hat mir erklärt, dass das nicht so einfach sei, weil der putin* aus russland* (*Mischas Mutter Natascha besteht darauf, dass im Brief „putin“ und „russland“ kleingeschrieben werden – der Aggressor solle nicht großgemacht werden) böse ist und das nicht möchte. Da war ich schon sehr traurig.

Aber hier gibt es viele Menschen, die uns helfen. Sie haben mir zum Beispiel Playmobil, ein Trikot und Fußballschuhe geschenkt und ein kleines Fahrrad. Damit komme ich überall hin und wir müssen keine Fahrkarte kaufen. Mama hat sich gefreut, weil wir jetzt auch etwas Geld von der Bürgermeisterin in Köln bekommen, damit wir uns viel Obst und Gemüse kaufen können.

Ukraine-Krieg: Kleiner Mischa bedankt sich bei den vielen Helfern in Köln

Vom ersten Geld haben wir unsere Kölner Familie in ein ukrainisches Restaurant eingeladen. Unsere Vermieter sind nämlich echt nett. Sie essen auch gerne unsere selbst gemachten Blinis und freuen sich, wenn wir mit ihnen und ihrem großen Hund zum Rhein gehen. Den Smöre hab’ ich besonders gern.

Manchmal besucht eine Frau, die russisch spricht, unsere Gastfamilie. Die hat mich zuerst gar nicht angeschaut, aber dann habe ich sie ganz viel gefragt, weil sie mich ja verstehen kann, und dann hat sie uns ihr Wörterbuch geschenkt, damit wir schnell Deutsch lernen. Es gibt eben auch liebe Russen, sagt Mama.

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Ich gehe mittlerweile in den Kindergarten und verstehe schon sehr viel, denn mein bester Freund ist Kölner. Aber ich traue mich noch recht richtig zu sprechen. Mein Lieblingswort ist auf jeden Fall „super“ und ich halte dabei auf Fotos immer den Daumen hoch, damit mein Papa in Dnipro sieht, dass es mir gut geht.

Lieber Weihnachtsmann, ich würde mich wirklich freuen, wenn du allen, die so lieb zu uns waren, etwas schenken könntest. Und weil du bestimmt so viel zu tun hast in diesem Jahr, schicke ich dir selbst gebackene Plätzchen zur Himmelspforte. Mama sagt, da wohnst du. Ich habe nur einen einzigen, ganz, ganz großen Wunsch: Dass ich Weihnachten mit Mama, Papa, Babuschka und Djeduschka, also falls du das nicht verstehst, das sind Opa und Oma, in der Ukraine feiern kann. Bitte, bitte! Dein Mischa