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Freizeit trotz 60 StundenKölner Friseure entwickeln System, das viele sich wünschen dürften

Vier Personen posieren in einem Frieseurgeschäft.

Das Team des Friseurgeschäfts Locke und Schnörres aus Köln-Sülz mit Adil Arslan, Ebby, Joey und Elmar Heilf (v.l.n.r.).

Die Work-Life-Balance spielt für immer mehr Menschen eine wichtige Rolle. Ein Kölner Friseurgeschäft hat ein ausgeklügeltes Schichtsystem dafür eingeführt.

von Adnan Akyüz (aa)

Nur zwei Wochen arbeiten, aber den ganzen Monat Geld verdienen? Was sich wie ein unerreichbarer Traum vieler Berufstätiger anhört, ist für das Team des Kölner Friseurgeschäfts „Locke und Schnörres“ aus Sülz Realität.

Die Inhaber Adil „Chico“ Arslan (36) und Elmar Heilf (35) haben einen Weg gefunden, mit dem sie Familie und Beruf besser vereinbaren können. Bei EXPRESS.de erklären sie ihr System.

Köln: Freiseurgeschäft will mit Schichtsystem Work-Life-Balance stärken

Wer kennt es nicht? Oft bleibt vielen Menschen nur das Wochenende, um neben einer 40-Stunden-Woche im Beruf noch etwas Privates zu erledigen und Zeit mit der Familie zu verbringen. Wer noch den Haushalt in Schuss halten möchte, kommt meist nicht mal zu anderen Aufgaben. So ging es auch Elmar Heilf und Adil Arslan.

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Die beiden haben am 30. März 2022 ihr Friseurgeschäft in Sülz eröffnet. Dabei haben sie ein System eingeführt, das ihnen mehr Zeit für die Familie oder andere private Angelegenheiten bietet. Sie wollen damit an die Öffentlichkeit, weil sie selbst gute Erfahrungen gemacht haben. „Es könnte ja auch für andere, kleinere Betriebe, Vorbild sein“, sind sich die Friseure einig.

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Das System, das Chico und Elmar eingeführt haben, geht so: Im Betrieb gibt es zwei Herren- und zwei Damenfriseure. Die beiden Teams arbeiten abwechselnd jeweils eine 60-Stunden-Woche von Donnerstag bis Mittwoch jeweils von 9 bis 20 Uhr. Sonntag ist frei. So ist immer ein Team im Laden und macht Umsatz. Während ein Team eine Woche lang Kundinnen und Kunden die Haare schön macht, haben die anderen beiden frei. Zudem bleiben die Zielgruppen unter sich.

Bedeutet das aber nicht, dass sie dadurch weniger verdienen? Elmar erklärt: „Wir legen bewusst mehr Wert auf Freizeit als aufs Geldverdienen. Als Inhaber arbeiten wir schon mal pro Tag länger als zwölf Stunden, da kommt genug bei rum. Zudem gibt es für Damen mehr Dienstleistungen, die den Umsatz ausgleichen. Bei den Angestellten achten wir darauf, dass sie nach dem Arbeitnehmerschutzgesetz nicht die zulässige Zeit überschreiten.“

Wie das System bei der Kundschaft ankommt, erklärt sein Partner Chico: „Die Leute haben Verständnis dafür, wenn der nächste Termin erst in sieben Tagen verfügbar ist. Viele sagen auch, dass sie sich für ihre Arbeit ein ähnliches System wünschen würden.“

Für ihn als Vater von zwei kleinen Kindern bedeutet die vermehrte Freizeit, dass er sie mit seinen Söhnen verbringen kann. Da seine Frau Ebby als Angestellte bei ihm im Laden arbeitet, fielen auch die Absprachen einfacher. „Du schaffst einfach mehr – privat wie beruflich“, sagt er.

Elmar nutzt die Zeit für Fitness und Sport, so bereite er sich gerade auf einen Triathlon vor. Und für „Projekte, die ich ewig aufgeschoben hatte, zu erledigen. Ich habe jetzt angefangen, zu schreiben“, sagt er. An die viele Freizeit hätten sie sich aber erst mal gewöhnen müssen. Ihr bisheriges Fazit lautet: „Es tut uns aber sehr gut und nach einer Woche frei haben wir dann wieder richtig Bock, wieder an die Arbeit zu gehen.“