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In KölnPolizeiobermeister Michael Brandt will Seniorin abzocken, die reagiert pfiffig

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Gleich zwei Seniorinnen sind am Freitag, 27. November, in Köln von Betrügern angerufen worden. Sie sollten Geld und Schmuck aushändigen. Das Symbolfoto aus dem Jahr 2018 illustriert eine Seniorin am Smartphone.

von Susanne Scholz (susa)

Köln – Vorsicht, wenn sich ein „Polizeiobermeister Michael Brandt“ telefonisch bei Ihnen meldet. Denn dahinter verbirgt sich ein Betrüger, der in den vergangenen Tagen versucht hat, Seniorinnen abzuzocken.

Eine 80-jährige Kölnerin hatte am Freitag, 27. November, Anrufe des angeblichen Beamten bekommen. Er forderte sie am Telefon auf, ihre Ersparnisse und Wertgegenstände an seine Kollegen auszuhändigen. Zum Glück war die Seniorin so geistesgegenwärtig, ihre Bekannte (51) um Hilfe zu bitten. Die rief um kurz nach 10 Uhr bei der Leitstelle der Polizei an und meldete, dass ihre Nachbarin (80) in Köln-Marienburg bereits seit zwei Stunden mit angeblichen Polizisten telefonieren würde.

Zunächst, so die Zeugin, habe sich ein „Polizeiobermeister Michael Brandt“ gemeldet und von einem Einbruch in der Nachbarschaft berichtet. Er habe der alten Dame daraufhin einreden wollen, dass auch sie im Fokus der Täter sei. Dann forderte der falsche Polizist sie auf, Schmuck und Bargeld in einer Tüte vor die Tür zu legen, damit seine Kollegen die Wertsachen in Sicherheit bringen könnten.

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Telefonbetrug: Tipps der Kölner Polizei

  • Polizisten fragen nie am Telefon nach Wertgegenständen und fordern nie dazu auf, Bargeld von der Bank abzuheben
  • Legen Sie auf, wenn Sie nach Geld gefragt werden
  • Legen Sie auf, wenn Sie aufgefordert werden, niemandem etwas zu sagen
  • Rufen Sie umgehend über ein anderes Telefon die Polizei oder vertrauen Sie sich Angehörigen an
  • Hinterlegen Sie nie Wertgegenstände damit sie von Fremden abgeholt werden 

Nachdem die Rentnerin mehrfach aufgelegt hatte, meldeten sich weitere vermeintliche „Ermittler“ und angeblich die Oberstaatsanwaltschaft.

Die pfiffige Seniorin legte Modeschmuck in einer Tüte vor die Haustür, während die 51-Jährige die richtige Polizei alarmierte. Die Täter riefen erneut an, wurden aber misstrauisch, brachen das Gespräch und ihr Vorhaben unvermittelt ab.

Köln-Wahn: Seniorin hebt fünfstelligen Geldbetrag bei Sparkasse ab

Kurz darauf ging am Nachmittag ein ähnlicher Anruf bei einer Seniorin (81) in Köln-Wahn ein. Auch bei ihr war der falsche Polizist „Michael Brandt“ am Telefon und überredete die 81-Jährige, zu ihrer Sparkassen zu gehen, um zu überprüfen, ob die Wertfächer aufgebrochen worden wären. Die verängstigte Frau machte sich auf den Weg zur Bank und hob einen fünfstelligen Bargeldbetrag ab.

Eine aufmerksame Bankangestellte rief die Polizei, weil ihr das verdächtig vorkam. Zum Glück. Die Beamten erschienen bei der Seniorin zu Hause und wurden so Zeugen weiterer Anrufe der Täter. Diese behaupteten, dass es sich bei dem abgehobenen Geld der Frau um Falschgeld handeln würde, das sichergestellt werden müsse.

Kurz vor der möglichen Übergabe wurden die falschen Polizisten auch hier misstrauisch und wollten das Vorhaben abbrechen. Zivilbeamte stellten in unmittelbarer Nähe der Wohnanschrift der Rentnerin einen 20-jährigen Tatverdächtigen. Er war zuvor von den Fahndern beobachtet worden, wie er aus einem Auto ausgestiegen und telefonierend um die Wohnanschrift der Seniorin geschlichen war. Nachdem der Wagen mit zwei weiteren Insassen weggefahren war, gaben sich die Beamten zu erkennen und kontrollierten den jungen Mann.

Köln: Drei junge Männer unter Tatverdacht

Seine beiden mutmaßlichen Komplizen (20, 23) wurden in Köln-Mechernich angetroffen. Auch ihre Identitäten stellten die Beamten zweifelsfrei fest. Sie gelten als tatverdächtig. Bei anschließenden Wohnungsdurchsuchungen stellten die Ermittler Beweismaterial sicher.

Das Kriminalkommissariat 25 hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft derzeit, ob beide Taten in direktem Zusammenhang zueinander stehen.

Zeugen, die Hinweise zu weiteren Tatversuchen oder den Anrufern geben können, werden gebeten, sich telefonisch unter 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden. (susa)