Neue Kölner KarnevalsbühneGroße Sorge vor noch mehr Übergriffen – Verein mit klarer Forderung

Das Foto zeigt jede Menge Glasflaschen vor dem Eingang zur Zülpicher Straße.

Das Foto vom 11.11.2023 zeigt jede Menge Glasflaschen vor dem Eingang zur Zülpicher Straße. Um den Bereich zu entlasten, soll an Karneval auf dem Hohenstaufenring eine Partybühne aufgebaut werden.

An Karneval plant die Stadt Köln eine Partybühne auf dem Hohenstaufenring zwischen der Schaafenstraße und der Schaevenstraße. Der Verein ColognePride ist gar nicht begeistert.

von Matthias Trzeciak (mt)

Eine mögliche Karnevalsbühne im Bereich des queeren Kölner Veedels an der Schaafenstraße sorgt weiter für Diskussionen.

Im Rahmen einer Dringlichkeitsentscheidung hatte die Kölner Oberbürgermeisterin zusammen mit einem Ratsmitglied entschieden, weiter mit der Karnevalsgesellschaft „Die Grosse von 1823“ an der Umsetzung einer Veranstaltung in unmittelbarer Nähe zum Zülpicher Viertel an Weiberfastnacht zu arbeiten. Das teilte die Stadt vor am 22. Dezember 2023 mit.

ColognePride gegen Karnevalsbühne im Bereich der Schaafenstraße

Konkret gehe es um eine für jeden frei zugängliche und damit kostenfreie und offene Fläche auf dem Hohenstaufenring zwischen der Schaafenstraße und der Schaevenstraße.

Alles zum Thema Weiberfastnacht

Zudem seien hierzu Mittel in Höhe von 320.000 Euro bewilligt worden. In der Kölner LGBTQI+-Szene sorgen die Pläne vor allem für Unmut. Der Verein ColognePride hat sich am Dienstag (2. Januar 2024) zu dem Thema klar positioniert.

Für die Verantwortlichen seien die Planungen zwar nicht neu – und man habe auf die Problematik, einer Bühne nahe der Schaafenstraße im Karneval, aufmerksam gemacht.

„Der vorhandene Schutzraum queerer Menschen in der Schaafenstraße ist ernsthaft gefährdet“, teilen Vorstand, Beirat und Geschäftsführer der ColognePride mit.

Vor der Dringlichkeitsentscheidung sei mit den betroffenen Gastro-Betrieben und den Vertretern und Vertreterinnen der queeren Community im Vorfeld nicht gesprochen worden. Das sei aber mit Oberbürgermeisterin Reker so ausgemacht gewesen.

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Die ColognePride ergänzt: „Eine Bühne in der Nähe zur Schaafenstraße wird die Zahl der Konfrontationen, Anfeindungen und Übergriffe auf die Gäste und das Sicherheitspersonal der Straße erhöhen.“

„Seit der Absperrung des Gebietes Zülpicher Straße auf Höhe der Beethovenstraße, die die Jugendlichen quasi direkt vor der Schaafenstraße auflaufen lässt, hat sich die Zahl der Übergriffe auf queere Personen stark erhöht.“

Gäste der Kölner Schaafenstraße wurden beschimpft

So seien Gäste der Schaafenstraße beschimpft, beleidigt und körperlich angegangen worden.

ColognePride weiter: „Würde nun durch eine zusätzliche Bühne auf dem Hohenstaufenring das Publikum sogar noch gezielt in die direkte Nachbarschaft der Schaafenstraße gelockt werden, müssen wir befürchten, dass die Zahl dieser Übergriffe nochmal ansteigen.“

Auch angedachte Absperrmaßnahmen zwischen Schaafenstraße und Hohenstaufenring, würden die Situation nicht entspannen.

Daher die Forderung des Vereins: Verwaltung und Politik sollen eine Genehmigung einer Veranstaltungsfläche auf dem Hohenstaufenring zurücknehme. „Die Probleme mit feiernden Menschen auf der Zülpicher Straße dürfen nicht auf dem Rücken besonders schutzbedürftiger Menschen aus der queeren Community ausgetragen werden.“