„Mr. Lachende Kölnarena“Wohnzimmer-Konzert zum Ehrentag – „nicht zum Ballermann abdriften“

Geburtstagsfeier bei Eberhard Bauer-Hofner im Wohnzimmer.

Mitten im Wohnzimmer gab Thomas Cüpper „Et Klimpermännche“ am Sonntag (22. Oktober 2023) ein Geburtstagskonzert für Eberhard Bauer-Hofner.

Veranstalter-Urgestein Eberhard Bauer-Hofner feierte seinen 80. Geburtstag. Der langjährige Chef der „Lachenden Kölnarena“ fand ernste Worte zur Zukunft des Kult-Formats.

von Daniela Decker (dd)

Er sorgte Jahrzehnte lang für eines der stimmungsvollsten Kölner Karnevals-Events. Veranstalter-Urgestein Eberhard Bauer-Hofner feierte am Sonntag (22. Oktober 2023) im engsten Familienkreis seinen 80. Geburtstag. Als es plötzlich an der Tür klingelte, traute die Fastelovends-Legende ihren Augen nicht.

Im vergangenen August verkündete Bauer-Hofner nach 50 Jahren mit Tränen in den Augen seinen Abschied aus Kölns wohl geschichtsträchtigster Veranstaltungsfirma, der Gastspieldirektion Otto Hofner. Am Sonntag kämpfte der ehemalige Chef der „Lachenden Kölnarena“ wieder mit den Tränen, aber diesmal waren es Freudentränen.

Lachende Kölnarena: Geschäftsführung plante Überraschungs-Aktion

Zahlreiche eng mit ihm verbundene Künstlerinnen und Künstler sowie Kölns Oberjeck, Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn, hatten sich auf den Weg nach Bergheim gemacht, um am 80. Geburtstag zu gratulieren. Ausgeheckt hatten dies die neuen Geschäftsführer Michael Burgmer und Nathalie Drmota in Zusammenarbeit mit Eberhards Schwester Monika.

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Die Überraschungsaktion unter dem Motto „Mir kumme mit Allemann vorbei“ begleitete EXPRESS.de exklusiv. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Das macht mich sehr, sehr stolz und ist wie ein Geschenk für Herz und Seele“, freute sich der Jubilar mit feuchten Augen.

Eberhard Bauer-Hofner vor den Girlanden in seinem Haus.

In ganzen Haus hingen Girlanden mit Fotos aus dem Leben von Eberhard Bauer-Hofner.

Jeden der Gratulanten verbindet eine persönliche Geschichte mit der kölschen Legende. „Nachdem mich Henning Krautmacher überredet hatte, endlich zu singen, hat Eberhard mir die große Chance gegeben, in der Lachenden Sporthalle und später in der Lachenden Kölnarena auftreten zu dürfen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar“, gestand Marita Köllner und ergänzte, „er war immer wie ein Papa für mich. Er hat mir nicht nur vor jedem Auftritt meine kalten Hände gehalten, sondern war mein absoluter Glücksbringer.“

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Bei Thomas Cüpper sieht es ganz ähnlich aus: „Er hat für mich nicht den Steigbügel gehalten, sondern das ganze Pferd gesattelt.“ Nach dem Tod von Marie-Luise Nikuta entschied Bauer-Hofner, dass „Et Klimpermännche“ die Nachfolge und den Part mit dem großen Potpourri übernimmt. „Ich glaube, ohne ihn wüsste halb Köln noch nicht, wer ich bin“, ist sich Cüpper sicher.

Schwester Monika mit Jubilar Eberhard Bauer-Hofner.

Ausgeheckt hatten die Aktion die neue Geschäftsführung der Gastspieldirektion, Michael Burgmer und Nathalie Drmota, in Zusammenarbeit mit Monika, der Schwester von Eberhard Bauer-Hofner.

„Auch wir verdanken Eberhard unseren ersten Auftritt in der Lachenden Kölnarena. Besonders genossen habe ich die gemeinsame Arbeit im Studio unter anderem für das Intro der Veranstaltung ‚E Deil vun Dir‘“, erinnert sich Micky Nauber von den Domstürmern.

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Eine Freundschaft der besonderen Art verbindet JP Weber mit Bauer-Hofner: „In Sachen Oper und Operette haben wir den gleichen Musikgeschmack, besonders unsere Leidenschaft zu dem Sänger Fritz Wunderlich. Jedes Mal, wenn wir uns treffen, gibt er mir Tipps, was ich mir unbedingt anhören sollte.“ Weber beschreibt den 80-Jährigen als einen Menschen, der genau weiß, was er will, dabei aber eine Seele von Menschen ist. „Ich bin ehrlich, ich kann mir die Lachende ohne ihn nicht vorstellen.“

Christoph Kuckelkorn: „Lachende gehört zum Kölner Karneval“

Karneval ohne Arena kann sich Festkomitee Präsident Christoph Kuckelkorn auch nicht vorstellen: „Mit der Lachenden Sporthalle und später mit der Lachenden Arena ist es gelungen, Menschen zum Karneval zu bringen, die normalerweise den Zugang so gar nicht hätten, vor allem überregional.“ Auf die Frage, ob er die „Lachende“ als Konkurrenz zum traditionellen Sitzungskarneval sieht, hat Kuckelkorn eine ganz klare Meinung: „Die Lachende ist keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung. Ein zusätzliches Puzzlestück, was sich fest im Kölner Karneval etabliert hat.“

Die Zukunft der „Lachenden Kölnarena“, sieht Bauer-Hofner sehr positiv. „Man muss nur aufpassen, dass es nicht in Richtung Ballermann abdriftet. Es muss einfach die kölsche Seele weiterhin spürbar sein. Daher rate ich jedem, der bei der Veranstaltung etwas zu entscheiden hat: Achtet darauf, dass es gerade in Bezug auf die Songs zumindest zu 98 Prozent kölsch bleibt. Es gibt immer Veränderungen, aber der Elferrat, der Einmarsch, die Auftritte der Tanzgruppen, das alles gehört zu Traditionen der Lachenden und daran sollte man festhalten. Ansonsten könnte das kölsche Jeföhl verloren gehen.“