Kölner KarnevalUniwiese und Glasverbot – Stadt äußert sich zum Sicherheitskonzept

Nach dem Runden Tisch zum Thema Sicherheit an Karneval hat die Stadt Köln jetzt konkrete Details bekannt gegeben.

Wie sieht das Sicherheitskonzept an Karneval in Köln aus? Nach der Eskalation beim Sessionsauftakt am 11.11.2022 fand am Dienstag (10. Januar 2023) ein Runder Tisch mit allen Beteiligten statt.

Frühzeitig sickerten erste Details durch, jetzt hat sich die Stadt offiziell zum Sicherheitskonzept geäußert.

Kölner Karneval 2023: Uniwiese soll genutzt werden

Im Wesentlichen wird das Sicherheits- und Sperrkonzept vom 11.11.2022 auch an den Karnevalstagen im Februar Anwendung finden. 

Alles zum Thema Zülpicher Straße

  • Die Prüfung alternativer Standorte: Die sicherheitsrelevante Ausweichfläche muss in unmittelbarer Nähe des Kwartier Latäng liegen, so dass das vorliegende Konzept eine Nutzung der Uniwiese vorsieht.
  • Zum Schutz der Grünfläche wird ein professioneller Rasenschutz ausgelegt und die nicht für eine Nutzung vorgesehenen Bereiche abgesperrt.

„Die Entscheidung, Teile des Inneren Grüngürtels im Rahmen der Gefahrenabwehr zu nutzen, erfolgt unter Abwägung aller Argumente und Alternativen. Um dem Landschaftsschutz im genutzten Bereich gerecht zu werden, wird ein professioneller Rasenschutz eingesetzt“, erklärt Andrea Blome, Stadtdirektorin der Stadt Köln.

Blome weiter: „Letztendlich hält die Stadt Köln die Nutzung für zwingend erforderlich, weil bei Überlastung des Zülpicher Viertels nur so der Schutz der körperlichen Unversehrtheit von Anwohnenden und Feiernden gewährleistet werden kann.“

Dabei handelt es sich nicht um eine auf der Uniwiese stattfindende Veranstaltung, sondern um eine Maßnahme der Gefahrenabwehr. Die Nutzung und Bespielung der Ausweichflächen erfolgt lediglich in Abhängigkeit der Auslastung der Zülpicher Straße, teilt die Stadt mit.

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Des Weiteren werden aufgrund der Erfahrungen zum Straßenkarneval 2022 die Zeiten für das Glasverbot im Kwartier Latäng ausgeweitet.

  • Glasverbot im Kwartier Latäng: So wird das bisherige Verbot am Karnevalsfreitag (17. Februar 2023) von 15 Uhr bis 8 Uhr am Folgetag und am Karnevalssamstag (18. Februar 2023) bereits ab 12 Uhr (statt bisher 15 Uhr) bis 8 Uhr am Folgetag gelten.
  • Die bisherigen Zeiten für das Kwartier Latäng an Weiberfastnacht (8 Uhr bis 8 Uhr am Folgetag) sowie am Rosenmontag (15 Uhr bis 8 Uhr am Folgetag) gelten weiterhin.

Kölner Bürgermeister Hupke äußert Kritik

Bereits nachdem erste Details des neuen Sicherheitskonzepts bekannt wurden, kritisierte der Innenstadt-Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Grüne) die Maßnahmen scharf. Gegenüber Radio Köln sagte er am 12. Januar 2023:

„Damit ruft Köln wieder: Ihr könnt ja kommen, hier ist alles geregelt. Und es werden immer mehr kommen und das ist nicht mehr, selbst mit dem größten Aufwand, händelbar. Es muss gesagt werden: Es ist genug. Das kann nur die kleine Innenstadt von 13 Quadratkilometer verkraften.“

Zudem würde der Grüngürtel durch die Nutzung an Karneval stark geschädigt. Andere Ideen und Ausweichflächen würden ignoriert – beispielsweise auf dem Ring oder der Universitätsstraße. Aber da hätte der Autoverkehr Priorität, kritisierte Hupke. (mt/sal)