Täter verurteiltTrotz Hilfe bei sexueller Belästigung: Kölner Star-Sänger will kein Held sein

Zwei Menschen in einem Café am Wasser im Blücherpark.

Der Blücherpark im März 2022: Hier vertrieb Peter Brings einen Sex-Täter.

Mitten in der Session: Der Kölner Sänger Peter Brings wurde als Zeuge vor Gericht geladen. Er hatte einen Täter bei einer sexuellen Belästigung in Köln-Ehrenfeld gestellt.

von Bastian Ebel (bas)

Er hat mit seinen Jungs eine „Superjeile Zick“ im Kölner Karneval in der aktuellen Session. „Es macht wirklich große Freude“, sagt Sänger Peter Brings im Gespräch mit EXPRESS.de, denn seine Band wird gefeiert ohne Ende.

Weniger schön für den Sänger: Er wurde jetzt als Zeuge vor das Kölner Amtsgericht geladen, weil es ihm zu verdanken ist, dass im Blücherpark in Ehrenfeld im März 2022 eine sexuelle Belästigung nicht noch weiter eskalierte.

Blücherpark Köln: Peter Brings vertreibt Täter

Brings war auf einer Jogging-Runde aufgefallen, dass ein Mann (27) eine Frau (40) sexuell belästigt hatte, zückte sein Handy und fotografierte den Täter. Die Frau hatte vorher um Hilfe geschrien, da der Täter ihr unter anderem im Rausch an den Po und an den Arm gegrapscht hatte. Peter Brings reagierte geistesgegenwärtig und vertrieb durch seine spontane Handlung so offenbar den Täter.

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Aufgrund der Fotografie von Peter Brings konnte der Mann von der Polizei ausfindig gemacht werden. Denn er hatte bereits 2019 eine Frau sexuell belästigt. Nun folgte der Prozess, wo der Täter (er hatte 2,36 Promille im Blut) zu einer Alkoholtherapie und einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde.

Peter Brings am 11.11. 2022 beim „Arsch huh“-Konzert.

Peter Brings am 11.11. 2022 beim „Arsch huh“-Konzert. 

Peter Brings musste aufgrund eines Geständnisses des Mannes nicht aussagen. Weiter muss der Mann ab sofort alle drei Monate nachweisen, dass er wirklich „sauber“ ist und keinen Alkohol und Drogen mehr konsumiert.

Dafür sagt er klipp und klar: „Die Berichterstattung darüber finde ich peinlich und da schäme ich mich für.“ Brings erklärt das so: „Es geht doch nicht um mich, das hätte jeder getan. Das jetzt an mir aufzuhängen, ist nicht in Ordnung. Jeder, der das gesehen hätte, hätte genauso reagiert. Das ist ein Ding der Zivilcourage und hat überhaupt nichts mit meiner Person zu tun.“ Er hätte es am liebten gehabt, wenn seine Person überhaupt nicht genannt worden wäre.