11.11. in KölnWirbel um „Indianer“-Post von Kölner Kneipe – Gastronom jetzt mit Statement

Indianerkostüme in Kanada.

Wer sich zum 11.11. als Indianer verkleidet, ist in der Kölner „Bagatelle“ nicht willkommen. Das Symbolfoto zeigt Mitglieder eines indigenen Stammes in Kanada, aufgenommen 2021. 

In der Kölner Südstadt sorgt eine Ankündigung der „Bagatelle“ für Aufsehen: Menschen in Indianerkostüm wird am 11.11. kein Einlass gewährt.

von Bastian Ebel (bas)

Noch genau einen Monat, dann startet Köln in eine hoffentlich halbwegs normale Session unter dem Motto „Ovv krüzz oder quer“. Auch in der Kölner Südstadt will man nach den Corona-Jahren endlich wieder die fünfte Jahreszeit am „Elften im Elften“ begehen.

Allerdings sorgt jetzt eine Ankündigung der Südstadt-Kneipe „Bagatelle“ für mächtig Wirbel. Auf Facebook wirbt die Kneipe damit, auch in der „Bagatelle Bar“ ihre Türen zu öffnen, allerdings gibt es da einen Haken. „Kauft euch kein Ticket, wenn ihr Ganzkörperkostüm tragt“, so die Bitte. Und weitere Einschränkungen für den Besuch am 11.11. folgen.

Köln: Bagatelle in der Südstadt verbietet Indianerkostüm

„Gleiches gilt für SWAT und Menschen, die aus Protest gegen ne linke woke Grundhaltung Indianer:in werden. Bitte ebenfalls nicht, wenn ihr uncool werdet nach dem Konsum von Alkohol. Die Bagatelle soll auch an Karneval ein friedlicher und cooler Ort sein, für alle“, heißt es weiter.

Alles zum Thema Kostüm

Für alle? Eben nicht für verkleidete Indianer und Indianerinnen. Nach der Debatte um die zurückgezogenen Bücher rund um die Karl-May-Saga setzt die „Bagatelle“ also ein Zeichen. Das kam im Netz überhaupt nicht gut an.

„Also wenn ich mich in meinen 36 Jahren als Indianer verkleidet habe, dann nie aus Protest sondern aus Stolz, Freude und Respekt für diese“, meint ein Kommentator. „Mir dann dieses Jahr unterstellen zu wollen, diese zu diskriminieren, das ist Diskriminierung und weltfremd.“

Andere wiederum meinen, dass insbesondere der Karneval für Toleranz und Vielseitigkeit stehe. „Aber solche Werte messen sich am Auftreten und Verhalten, nicht am Kostüm“, so eine weitere Kommentatorin.

Ein wenig Sarkasmus streut sich auch in die Kommentare. „Ich komme direkt von der Arbeit, also keine Zeit nach Hause zu gehen, Pfeil und Bogen und die Feder, die ich tagtäglich auf der Stirn trage, auszuziehen und eins der drei erlaubten Kostüme anzuziehen.“

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Im Gespräch mit EXPRESS.de rudert Gastronom Daniel Rabe jetzt zurück. „Ich habe nie geschrieben, dass diese Leute bei uns nicht willkommen sind“, so der Wirt. „Wer cool ist, darf auch bei uns reinkommen.“

Allerdings: Seinen Post, gibt er zu, könne man auch missverständlich lesen. „Das ist ein gefährliches Thema. Vielleicht habe ich das ein bisschen unterschätzt“, so Rabe. Aus PR-Gründen habe er das nicht gemacht. „Die Veranstaltung war binnen Minuten ausverkauft.“ Er verstehe insgesamt die Aufregung nicht. „Es sollten sich alle mal etwas mehr entspannen und aber bitte genau lesen, was dort steht.“