Bilanz viel schlimmerNeue Zahlen zum 11.11. in Köln: Polizei geht fünf Vergewaltigungen nach

Polizisten fixieren einen Mann auf dem Boden während der Feierlichkeiten zum 11.11. in Köln.

Die Polizei Köln war am 11.11. an vielen Stellen gefordert. Das Symbolfoto zeigt einen Einsatz auf der Zülpicher Straße.

399 Strafanzeigen sind für den 11.11. bei der Kölner Polizei eingegangen. Von dem zunächst zufriedenen Fazit ist nicht mehr viel übrig.

Der 11.11.2022 in Köln war ein denkwürdiges Datum. Jetzt, mit etwas Verspätung, auch in Sachen Kriminalität. Denn am Freitag (18. November 2022), wenige Tage nach einem zufriedenstellenden ersten Fazit, hat die Polizei Köln die Zahl der Anzeigen nach oben korrigiert – und zwar deutlich.

Wie die Polizei bekanntgab, liegen inzwischen für den 11.11. genau 399 Strafanzeigen für die Altstadt sowie die Neustadt vor. Dort befinden sich die „Partymeilen“ wie die Zülpicher Straße.

Karnevals-Start am 11.11. in Köln: Polizei korrigiert Anzeigen-Zahlen deutlich nach oben

In der ersten Bilanz am Samstag (12. November) war „nur“ von 145 registrierte Straftaten die Rede gewesen. 254 Anzeigen sind dazu gekommen.

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Zum Vergleich: Die 350 Anzeigen, die 2021 nach mehreren Wochen bilanziert wurden, sind schon längst überschritten. Auch der bisherige Rekord von 2018 (371) ist bereits geknackt. Der Trend ist extrem markant, auch wenn nicht jede einzelne Anzeige direkt mit dem Karnevals-Geschehen zu tun haben muss.

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15 der angezeigten Fälle beziehen sich auf Sexualdelikte. Bei elf davon geht es um sexuelle Belästigung, einmal um Exhibitionismus. Drei Anzeigen wegen Vergewaltigungen in Bars oder Kneipen im erfassten Gebiet (Altstadt und Neustadt) gingen ein, zwei weitere außerhalb des Gebiets.

Die übrigen Anzeigen untergliedern sich unter anderem wie folgt:

  • sieben Raubdelikte
  • 117 Körperverletzungen
  • 107 Diebstähle
  • 17 Sachbeschädigungen

In allen Fällen dauern die Ermittlungen weiter an, wie die Polizei bekanntgab. Auch sei nicht auszuschließen, dass auch mehrere Wochen nach dem 11.11. noch weitere Anzeigen von möglichen Opfern gestellt werden.

Besonders rund um die hoffnungslos überfüllte Zülpicher Straße war die Polizei zum Sessionsauftakt im Dauereinsatz gewesen. Ein Eindruck, der aber vor allem durch die notwendige Arbeit am Sicherheitskonzept entstand und zunächst falsch erschien. Jetzt ist klar: Auch in Sachen Kriminalität muss einiges aufgearbeitet werden. (tw)