Wenn sich drei der gefragtesten Einzelkünstler im Kölner Karneval zusammentun, um mit Parodien, Covern, Krätzchen und Solo-Beiträgen ihr Publikum auf Weihnachten einzustimmen, wird es zwangsläufig nicht nur besinnlich.

Zugegeben, weihnachtlich sieht es auch nicht gerade aus, als EXPRESS.de das Spaß-Dreigestirn Herrengedeck im Jugendheim der Bruder-Klaus-Siedlung trifft. Dort proben Martin Schopps, JP Weber und Volker Weininger (Der Sitzungspräsident) fleißig mit Pianist Michael „Knippi“ Knipprath das neue Programm.

Herrengedeck: Premiere Ende November in der Stadthalle

Am 19. November steigt im Pfarrsaal der Herz-Jesu-Kirche Schildgen in Bergisch Gladbach eine Generalprobe der Weihnachts-Show „Schöne Bescherung“. Die Einnahmen gehen an die Pänz im Veedel. Ab dem 30. November steht das Trio dann an zwölf Abenden in der Stadthalle in Köln-Mülheim auf der Bühne. Zum Drei-Gang-Menü gibt es drei Stunden lang Musik und jede Menge Blödsinn.

„Wir haben 13 neue Lieder einstudiert, es gibt auch einen kleinen Jahresrückblick. Keine Angst, das wird nicht zu gefühlsduselig“, verspricht Weininger. Der Sitzungspräsident freut sich, mit seinen Kollegen die Auswüchse des Weihnachtsfestes aufs Korn zu nehmen. „Es gibt hoffentlich viel zu lachen, wenn wir Konsumkritik üben und den Vorweihnachts-Stress und den krampfhaften Versuch, dass alles harmonisch sein soll, darstellen“.

Weber verrät: „Wir transportieren die Weihnachtsgeschichte auch in die heutige Zeit. Wie würde das Jugendamt inzwischen reagieren? Dazu bieten wir kritische Momente, aber auch karnevalistische Elemente, präsentieren jedoch nicht unser Karnevals-Repertoire.“ Popsongs gibt es im neuen Gewand. Bei „Major Tom“ fliegt plötzlich der Schlitten völlig losgelöst von der Herde, „weil Santa Claus rotzevoll ist“, wie Schopps verrät.

Bei der Prinzen-Proklamation 2022 und 2023 war das „Herrengedeck“ das humoristische Highlight. Doch in der neuen Session erlaubt der enge Zeitplan keine gemeinsamen Auftritte. Daher besteht nur bei den Weihnachts-Shows die Chance, das Trio zusammen zu erleben.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

„Die Weihnachts-Auftritte sollen sich dauerhaft etablieren“, sagt Schopps. „Uns gefällt auch diese Art der Aufführung, denn bei solchen Abenden, wo das Publikum konzentrierter zuhört, gehen für uns neue Fenster auf. Da können wir inhaltlich mehr aus dem Vollen schöpfen als in einem wilden Karnevals-Saal, wo die Pointe sehr schnell kommen muss.“

Volker Weininger: „Selbsthilfegruppe des Kölner Karnevals“

Weininger genießt bereits die Proben mit seinen Mitstreitern. „Das ist wie eine Selbsthilfegruppe des Kölner Karnevals. Bands können sich permanent untereinander austauschen und hinterfragen. Als Einzelkünstler macht man sein Ding und erhält nur indirektes Feedback.“

Als Präsident des Karnevalsvereins „KG Raderdolle Spritköpp von 1493 e.V.“ muss er nur noch die Getränkefrage klären: „Glühwein mag ich nicht. Den kann man nicht zügig genug trinken“, gibt er zu bedenken. Das kennt auch Schopps: „Glühwein ist entweder zu heiß oder zu kalt.“ Aber auch das Problem wird das Herrengedeck bis zur Premiere noch lösen.