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Für mehr Vielfalt in der Bütt„New-Oldtimer“ gewinnen Redner-Wettstreit

Fabian Rangol zeichnet Leopold Braun und Michael Gülden aus.

Zum zweiten Mal fand die Hans-Süper-Matinee statt. Den Preis sicherte sich am Sonntag (30. November 2025) das Duo „Der Bauer und der Wiener“, Michael Gülden (r.) und Leopold Braun (l.). Die Auszeichnung überreichte Vorjahressieger Fabian Rangol (M.).

Zum zweiten Mal wurde bei einer Matinee der Hans-Süper-Preis für den besten Rede-Beitrag verliehen. Das Sieger-Duo tritt schon seit 37 Jahren auf, ist im Kölner Karneval aber noch überhaupt nicht bekannt.

Kölns Bühnen suchen verzweifelt Redner-Nachwuchs. Die Hans-Süper-Gesellschaft kümmert sich um das Problem und verlieh am Sonntag (30. November 2025) bei ihrer Matinee deshalb schon zum zweiten Mal den Hans-Süper-Preis.

„Ne Jung us em Veedel“ (Marco Ages), Mattes un Rallef, „Der Bauer und der Wiener“ und Et Vünkchen (Verra Passý) stellten sich der Jury und dem Publikum.

Hans-Süper-Gesellschaft verlieh bei Matinee zum zweiten Mal Preis

Uns geht es darum, das Andenken an Hans Süper zu bewahren und gleichzeitig neuen Talenten eine Bühne zu bieten. Aus den zahlreichen Bewerbungen vier Kandidatinnen und Kandidaten auszuwählen, ist uns auch in diesem Jahr nicht leichtgefallen. Schon jetzt freuen wir uns auf die Bewerbungsphase 2026, die bereits gestartet ist“, sagte Präsident Rüdiger Brühl zu EXPRESS.de.

Wichtigstes Bewertungskriterium ist neben Humor, Talent und kölschem Hätz, dass nicht nur Musik, sondern die Rede einen Schwerpunkt bildet. Im Pfarrsaal von St. Nikolaus in Sülz ging es um das Preisgeld von 1111 Euro. Zudem darf der Sieger in der aktuellen Session bei vier Gesellschaften auftreten.

Die Jury bestand aus Jupp Schönberg, der fast zehn Jahre den Opa vom Hänneschen gespielt hat, und den Präsidenten Udo Jansen (Alt-Severin), Günter Kampf (Sölzer Famillisch), Armin Kastleiner (Kölle bliev Kölle) und Klaus Brüne (Pfarrsitzung St. Nikolaus). Hinzu kamen das Publikumsvoting und die Stimme der Hans-Süper-Gesellschaft.

Bevor die Jury das Ergebnis der Abstimmung bekannt gab, präsentierten sich „Knubbelefutz und Schmalbedaach“ alias Renate Heymans und Dieter Schmitz sowie der Vorjahres-Preisträger Fabian Rangol. Der stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass er nicht nur ein würdiger Preisträger ist, sondern dass er intensiv an seiner Bühnenpräsenz und an seinem aktuellen Vortrag gearbeitet hat.

„Der Bauer und der Wiener“ beim Auftritt auf der Bühne.

Das Duo „Der Bauer und der Wiener“, Michael Gülden (l.) und Leopold Braun, beim Auftritt.

Am Ende durften sich „Der Bauer und der Wiener“, die mit ihrem klassischen Zwiegespräch und ihrem schlagfertigen Humor alle begeisterten, als Preisträger feiern lassen. Michael Gülden ist gebürtiger Elsdorfer und auch im wirklichen Leben als Bauer Herr über 250 Zuchtsäue. Leopold Braun stammt gebürtig aus Wien, doch die Liebe hat ihn ins Rheinland verschlagen.

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Als klassische Newcomer kann man die beiden nicht betiteln, schließlich stehen sie bereits seit 37 Jahren gemeinsam auf der Bühne. „Wir sind eher die New-Oldtimer“, scherzte Gülden im EXPRESS.de-Gespräch. „Aber wenigstens kennt uns in Köln kaum einer“, ergänzte Braun mit verschmitztem Lächeln. Beide würden sich freuen, wenn der Hans-Süper-Preis nun ein wenig die Kölner Türen öffnen würde.

Fabian Rangol beim Auftritt auf der Bühne.

Vorjahres-Preisträger Fabian Rangol wurde bei seinem Auftritt begeistert gefeiert.

„Es gibt im Leben wenig zu lachen. Wir wollen das Wenige sein“, lautet das Motto des Duos. Wenn Wiener Charme auf Bauernschläue trifft, gibt es viel zu lachen. Für die beiden steht der Karneval für pure Lebensfreude.

Michael Gülden: „Es gibt ja leider nicht nur Schönes auf dieser Welt. Genau da kommt der Karneval ins Spiel. Er lässt die Menschen für kurze Zeit ihre Sorgen und Nöte vergessen. Und eins erlebt man nur in Köln, dass man als Fremder in eine Kneipe kommt, aber beim Verlassen alle mit Vornamen kennt.“

„Köln und seine Menschen sind schon etwas ganz Besonderes, genau wie der Karneval. Ein Kölner ist lustig, zwei Kölner sind Karneval“, lacht Leopold Braun. Für den „Bauer und den Wiener“ zählen Kölns Pfarrsitzungen zu den schönsten Veranstaltungen im Karneval. „Das ist für uns zwei der Original-Karneval, wie er leibt und lebt. Da geht uns das Herz auf. Im Veedel sind wir mit unserem Verzäll gut aufgehoben.“