20. Konzert in FolgeKultige Haus-Band serviert Blödsinn mit Niveau

Neue Ehrentafel und zweiter Stern für zwei Jahrzehnte Köbes-Underground-Konzerte am Tanzbrunnen.

Köbes Underground beim Ständchen am Tanzbrunnen. Ralf Nüsser, Geschäftsführer von Koelncongress, präsentiert die neue Tafel mit dem zweiten Stern für die Band.

Zum 20. Mal in Folge tritt Köbes Underground, die Haus-Band der Kölner Stunksitzung im Tanzbrunnen auf. Dafür erhielt die Gruppe einen zweiten Stern an der sogenannten „Wall of Fame“.

von Marcel Schwamborn  (msw)Daniela Decker  (dd)

Erstklassige Musikcomedy und respektlose Parodien in ausgefallenen Kostümen. Dafür steht seit 1988 Köbes Underground. Die Hauskapelle der Kölner Stunksitzung hat auch abseits der alternativen Kult-Veranstaltung eine treue Fangemeinde.

Die jährliche Spätsommer-Party im Tanzbrunnen hat inzwischen schon Tradition. Am 5. September 2025 (Freitag, Beginn 19 Uhr, Tickets 38,50 Euro) ist das elfköpfige Ensemble zum 20. Mal in Folge auf der Open-Air-Bühne in Deutz zu erleben.

Spätsommer-Party mit Köbes Underground im Tanzbrunnen

Für diese stolze Anzahl erhielt die Band um Frontmann Ecki Pieper am Dienstag (26. August) von Koelncongress-Geschäftsführer Ralf Nüsser den zweiten Stern an der sogenannten „Wall of Fame“. Mit den Sterne-Tafeln werden die Stars ausgezeichnet, die im Tanzbrunnen mindestens zehn Auftritte absolviert haben.

Die Köbesse werden wieder ein knapp dreistündiges Programm voller schräger, komischer und flippiger Momente auf die Bühne bringen. „Fünf, sechs Highlights aus der letzten Stunksitzung sind dabei“, verriet Winni Rau. „Aber es gibt auch alte Schätze wie den ‚Kölsch Song‘, der sich am ‚Earth Song‘ von Michael Jackson orientiert. Den haben wir wohl 25 Jahre nicht mehr gespielt“.

Der Spaß wird bei Köbes Underground großgeschrieben. „Wir freuen uns immer über uns selbst“, sagt Pieper. „Wir spielen auch keine Galas oder Betriebsfeiern, sondern nehmen nur Auftritte an, die uns Spaß machen. Dazu gehört natürlich der Tanzbrunnen, das ist eine große Veranstaltung für uns. Da kommen so viele Leute aus allen Altersklassen, um sich unseren Quatsch anzuschauen“.

Interessant ist, wie die kölschen Persiflagen bekannter Hits entstehen. „Manches passiert beispielsweise dadurch, dass man den Originaltext missversteht“, sagt der Frontmann. Bei „Smooth Operator“ von Sade habe er beispielsweise die Zeile „Wir geh’n zu Fuß keinen Meter“ im Kopf gehabt. „Da dachte ich an die Helikopter-Eltern, die ihre Kinder mit dem dicken SUV zur Schule bringen. Schon war die Idee für einen Text geboren“.

Wall of Fame: Neue Ehrentafel und zweiter Stern für zwei Jahrzehnte Köbes-Underground-Konzerte am Tanzbrunnen.

Am Tanzbrunnen zeigt die sogenannte „Wall of Fame“, welcher Star besonders häufig in Deutz zu Gast war.

Zudem können Lieder auch durch einen Prozess entstehen. In drei Töpfe werden Zettel verteilt. Im ersten liegen Musikstücke, die emotional berühren. Im zweiten Typen und Figuren wie eine betrunkene Politesse oder ein Lappenclown. Aus dem dritten Topf werden schließlich Themen – wie eine Steuererklärung – gezogen. 20 Minuten bleiben dann, um aus den drei Losen einen Refrain zu basteln. „Von zehn Entwürfen ist nur einer gut, aber den nehmen wir dann“, sagt Keyboarder Rau.

Mit der EXPRESS-App keine News mehr verpassen! Jetzt runterladen – für iPhone oder Android.

Nachdem die Band ihren Stern bewundert hatte, ging es für sie am Dienstag ins Kreativ-Camp in den Westerwald. Am 10. Dezember steht schließlich die nächste Premiere der Stunksitzung an. Dafür braucht es neue Titel und neue Ideen.

Auch 37 Jahre nach der endgültigen Gründung – vorher hatte die Band jährlich wechselnde Namen – haben die Musiker noch Spaß. „Wir denken nicht ans Aufhören“, sagt Pieper. „Unsere Kinder finden uns zwar in anderen Bereichen peinlich. Auf der Bühne geht es aber“.