Karneval in KölnPolizei-Bilanz ist da: Anstieg der Straftaten in einem Bereich besonders auffällig

Eine Gruppe von Polizisten steht zwischen feiernden Menschen.

Die Polizei Köln, hier eine Aufnahme an Weiberfastnacht (8. Februar) von der Zülpicher Straße, war über Karneval in Dauereinsatz.

Die Kölner Polizei hat die Bilanz der erfassten Straftaten über Karneval bekannt gegeben.

Köln hat die Karnevalssaison 2023/24 ohne große Vorfälle überstanden. Die Polizei Köln hatte aber alle Hände voll zu tun und hat am Mittwoch (21. Februar 2024) die vorläufige Bilanz der erfassten Straftaten veröffentlicht. Ein Bereich fällt dabei besonders auf.

Zwischen Weiberfastnacht (8. Februar) und Aschermittwoch (14. Februar) wurden insgesamt 2928 Anzeigen bei der Polizei Köln erstattet. Dies ist im Vergleich mit dem Vorjahr (2023: 3253 Anzeigen) ein Rückgang von 325 Fällen.

Köln: Mehr Anzeigen wegen Sexualdelikten an Karneval

Auffällig bei den Zahlen der Polizei ist, dass dieses Jahr 80 Sexualdelikte zur Anzeige gebracht worden sind. In den Vorjahren waren es deutlich weniger: 2019: 56; 2020: 43; 2021: 8; 2022: 42; 2023: 57 Anzeigen. 

Alles zum Thema Weiberfastnacht

Hier eine Übersicht der zur Anzeige gebrachten Straftaten an den Karnevalstagen in Köln:

  • Taschendiebstähle: 389 (2019: 350; 2020: 351; 2021: 48; 2022: 327, 2023: 537) 
  • Raubdelikte: 47 (2019: 44; 2020: 34; 2021: 15; 2022: 39; 2023: 53)
  • Körperverletzungen: 538 (2019: 521; 2020: 502; 2021: 98; 2022: 479 2023: 617)
  • Sexualdelikte: 80 (2019: 56; 2020: 43; 2021: 8; 2022: 42; 2023: 57)
  • davon sexuelle Belästigungen: 45 (2019: 26; 2020: 30; 2021: 0; 2022: 20; 2023: 57)
  • Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte: 27 (2019: 29; 2020: 30; 2021: 14; 2022: 20; 2023: 33)
  • Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen: 18 (2019: 7; 2020: 5; 2021: 8; 2022: 16; 2023: 26)

Die Kölner Polizei hat auch die Zahlen für Leverkusen, wo sie auch zuständig ist, bekannt gegeben: 

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

  • Taschendiebstähle: 14 (2019: 8; 2020: 10; 2021: 2; 2022: 2; 2023: 4)
  • Raubdelikte: 7 (2019: 1; 2020: 4; 2021: 1; 2022: 1; 2023: 1)
  • Körperverletzungen: 58 (2019: 51; 2020: 77; 2021: 10; 2022: 38; 2023: 62)
  • Sexualdelikte: 2 (2019: 4; 2020: 12; 2021: 3; 2022: 5; 2023: 7)
  • Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte: 1 (2019: 5; 2020: 7; 2021: 1; 2022: 1; 2023: 2)
  • Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen: 4 (2019: 1; 2020: 1; 2021: 0; 2022: 3; 2023: 2)

Laut Polizei wurde der Großteil der Straften in den innerstädtischen Hotspots, wo viele Menschen gefeiert haben, erfasst. Von den insgesamt 389 in Köln erfassten Taschendiebstählen wurden 178 an den Party-Schwerpunkten Zülpicher Viertel, Altstadt, Ringe und Südstadt verübt.

Auf diese Bereiche entfielen von insgesamt 538 Körperverletzungen auch 251 und 15 von insgesamt 47 Raubdelikten. 

Die Präventionskampagne „It's a dress, not a yes“ der Polizei Köln, die auf sexuelle Übergriffe im alltäglichen Leben, und somit auch an Karneval, aufmerksam machen sollte, sei erfolgreich gewesen. Die in sozialen Medien veröffentlichen Videos hatten laut Polizei bis Mittwoch (21. Februar) mehr als 2,4 Millionen Aufrufe und generierten etwa 140 weitere Eigenreaktionen von anderen Polizeibehörden, Tanzgruppen, Prominenten, kölschen Bands und vielen Privatmenschen, so die Polizei.

Die genannten Zahlen der Polizei seien vorläufige Daten. Aufgrund nachträglicher Anzeigenerstattungen oder auch infolge einer bei den laufenden Ermittlungen veränderten juristischen Bewertung könnten noch Veränderungen auftreten. (aa)