Attacke von Lauterbach„Kritische Wähler mit Lockerungen bei Laune halten“

Lauterbach Karl

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, hier im Bundestag im Interview, kämpft gegen geplante Lockerungen.

von Marion Steeger (MS)

Köln – Morddrohungen, Kritik von Medizin-Kollegen, viele Menschen, die von seinen warnenden Worten genervt sind: egal! Karl Lauterbach wird in der Corona-Pandemie nicht müde, zur Vorsicht zu mahnen, gegen Lockerungen in der dritten Welle zu kämpfen.

  • Karl Lauterbach gegen Lockerungen in der dritten Welle
  • Trotz Kritik und Morddrohungen mahnt der SPD-Experte
  • Corona-Mutationen gefährlich auch für Jüngere

Gerade erst stellte er im Kölner Kult-Talk „Loss mer schwade“ klar, wie gefährlich die Mutationen sind: „Daher ringen wir derzeit viel mehr um das Leben jüngerer Leute, die wir mit der ursprünglichen Variante relativ leicht durchbekommen.“

Karl Lauterbach: Unterstützung für Ifo-Präsident

Jetzt springt der SPD-Gesundheitsexperte dem Präsidenten des Ifo-Instituts zur Seite. Clemens Fuest (52), der in Köln studiert hat und wissenschaftlicher Beirat des Finanzministeriums ist, spricht sich gegen Lockerungen aus: „Die Osterferien nicht zu nutzen, um Infektionen zu senken, ist ein Anschlag auf die Kinder und Familien.“ Fuest sieht schon kommen, dass die Schulen nach den Osterferien geschlossen bleiben.

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Drastische Worte. Die Karl Lauterbach noch verschärft. Für den 58-Jährigen ist klar: „Mit Lockerungen sollen bestimmte kritische Wähler bei Laune gehalten werden. Das aber geht zu Lasten von Familien und Kindern und den chronisch Kranken, die Wochen vor der Impfung sehr schwer krank werden können.“ Lockerungen als Mittel im Wahlkampf?

Karl Lauterbach: Kritik für Einordnung zu Lockerungen

Für diese Art der Einordnung gibt es viel Zuspruch auf Twitter – aber auch viel Kritik. Die einen sehen tatsächlich den Zusammenhang zwischen dem wichtigen Wahljahr 2021 und angedachten Lockerungen. Die anderen stoßen sich vor allem an Fuests Wortwahl „Anschlag auf...“, ein User nennt sie „total daneben“.

„Captain Einsicht“ jedenfalls stellt auf Twitter klar: „Ich gehöre zur Hochrisikogruppe. Die Demos sind schon schwer zu ertragen. Aber wie die Politik auf Durchseuchung umschaltet, macht mich extrem wütend. Ich bin dann wohl eher ein Kollateralschaden, den man hinnehmen muss.“ (MS)