Hochwasser KölnRheinpegel macht großen Sprung – darum bleibt Expertin gelassen

HochwasserRhein

Ab Donnerstag soll der Schiffsverkehr auf dem Kölner Rhein zum Stillstand kommen.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Nach dem lang ersehnten Schnee der vergangenen Wochen sorgen Regen und Tauwetter in und um Köln jetzt für Hochwasser. Auch der Deutsche Wetterdienst hatte dieses Szenario bereits frühzeitig angekündigt. In Köln stand der Pegel am Freitag (5. Februar, Stand: 9.45 Uhr) bei 8,59 Meter.

  • Tauwetter und Niederschläge in Köln
  • Rheinpegel steigt weiter an
  • Experten rechnen mit Pegel-Rückgang ab nächster Woche

Marlene Willkomm: „Das ist ganz normales Winter-Hochwasser.“

Der Wasserstand in Köln lag am Freitagmorgen bei 8,59 Metern. Das waren 30 Zentimeter mehr als am Vortag. Die Lage sei aber nicht dramatisch, sagte Marlene Willkomm, stellvertretende Leiterin der Hochwasserschutzzentrale in Köln. „Das ist ganz normales Winter-Hochwasser.“

Sie erwarte kein wirkliches Ansteigen mehr, so die Expertin. Der Pegelstand verbleibe auf dem Niveau und werde voraussichtlich zu Beginn der neuen Woche wieder sinken.

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„Wir haben den Hochwasserschutz bis 8,70 Meter aufgebaut, so dass Köln geschützt ist“, betonte Willkomm. Bis zu einem Wasserstand von 11,30 Meter sei die Stadt ohnehin sicher.

Schifffahrt auf Kölner Rhein wurde Donnerstag eingestellt

Bereits am Donnerstag war die Schifffahrt vorerst eingestellt worden. Das ist ab einem Wasserstand von 8,30 Metern nötig. Die Höhe unter den Rheinbrücken wird dann zu gering. Mit dem Verbot soll auch vermieden werden, dass Deiche durch die von den Schiffen verursachten Wellen beschädigt werden. Ursprünglich sollte bereits am Mittwoch die Hochwassermarke 2 von 8,30 Metern erreicht werden.

Mit einem Fallen des Wasserstandes wird ab Anfang nächster Woche gerechnet. Hundertprozentig könne man das nicht voraussagen. „Das ist Natur“, sagte eine Sprecherin der Hochwasserschutzzentrale am Mittwochmorgen.

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Hochwasser in Köln laut Experte nichts Ungewöhnliches

Jan Böhme vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein in Duisburg hatte am Dienstag von einem „langgezogenen Scheitel“ gesprochen, der sich drei bis vier Tage halten könne. Das aktuelle Hochwasser sei ihm zu Folge nicht ungewöhnlich – statistisch gesehen trete es in dieser Größenordnung alle zwei bis fünf Jahre auf.

„Es läuft alles planmäßig“, sagte auch die stellvertretende Leiterin der Kölner Hochwasserschutzzentrale, Marlene Willkomm, am Dienstag. Die nächste Lagebesprechung sei für Donnerstag angesetzt.

Schifffahrt durch steigenden Rheinpegel eingeschränkt

Am Wochenende war der Rheinpegel stark gestiegen und die Hochwassermarke 1 bereits überschritten worden. Für die Schifffahrt gelten ab dann erste Einschränkungen.

Die Städte und Gemeinden am Rhein hatten sich bereits in den vergangenen Tagen auf das Hochwasser vorbereitet.

Parkplätze in Rheinnähe wurden gesperrt und dort stehende Fahrzeuge abgeschleppt. Die Schutzwand vor der Altstadt wird aber wohl nicht aufgebaut werden müssen.

Hochwasser-Schutzmaßnahmen in Köln frühzeitig eingeleitet

Bereits ab einem Pegelstand von 4,50 Meter werden erste unterirdische Schutzmaßnahmen im Kanalnetz eingeleitet.

Einzelne Pumpanlagen wurden bereits in Betrieb genommen und Fenster- und Türverschlüsse in Köln-Rodenkirchen installiert.

Schifffahrt auf Kölner Rhein bei Hochwasser eingeschränkt

Bei einem Wasserstand von fünf Metern wird der untere Bereich des Rheinboulevards gesperrt. Steigt das Wasser auf 6,30 Meter an, ist der Parkplatz an der Bastei überflutet.

Erste Hochwassertore zur Altstadt werden nach den Planungen der Stadt bei einem Wasserstand von 8,10 Metern geschlossen. Im Oberrhein bei Karlsruhe ist die Schifffahrt bereits eingestellt. 

Köln: Oberirdische Hochwasser-Maßnahmen in Rodenkirchen

Bereits ab Freitag (29. Januar) konnten die Kölner die ersten oberirdischen Maßnahmen sehen.

Das Hubtor in der Kirchstraße sowie das Querschott an der Uferstraße/Barbarastraße in Köln-Rodenkirchen wurden geschlossen. „Die Bevölkerung guckt immer dann, wenn wir anfangen die mobilen Wände aufzubauen“, so Konopatzki. 

Die Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) empfehlen Bürgern, sich regelmäßig über den aktuellen Wasserstand und die Vorhersage zu informieren. Möglich ist das über den Twitter-Kanal der StEB und das Service-Telefon unter der Telefonnummer 0221 221-26868. (sj, aa, cw, dpa)