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Stadt kann nicht helfenRiesiger Schaden: Kölner Lokal geht bei Hochwasser baden

Das Poller Fischerhaus steht durch den steigenden Rhein-Pegel unter Wasser

Das „Poller Fischerhaus” ist von dem Hochwasser in Köln besonders stark betroffen.

Köln – Der Donnerstag (4. Februar) war ein langer Tag für Lynda Schneider. Drei Mal war sie in ihrem Restaurant, dem „Poller Fischerhaus”, und hat den Wasserstand des Rheins beobachtet. „Ich wollte es einfach genau wissen, ab wann die Marke erreicht ist, wo es hier vollläuft”, so Schneider.

  • Köln-Poll von Hochwasser besonders stark betroffen
  • Inhaberin vom Poller Fischerhaus schützt sich mit Sandsäcken gegen Wassermassen
  • Hochwasserschutzmaßnahmen in Köln-Poll laut StEB nur bedingt möglich

Während in Köln schon ab einem Pegelstand von 4,50 Meter die ersten Schutzmaßnahmen getroffen werden und die Schifffahrt bei 8,30 Meter bereits eingestellt wurde, kann Lynda in Köln-Poll nur abwarten und umräumen.

Köln-Poll von steigendem Rhein-Pegel und Hochwasser besonders betroffen

Es ist schon das dritte Mal in zehn Jahren, dass sie von dem Hochwasser betroffen ist. Doch mehr als warten kann sie nicht, denn das Lokal mit Blick auf den Rhein liegt in einem Überschwemmungsgebiet.

Alles zum Thema Hochwasser

„Wenn Menschen in so einem Gebiet wohnen, müssen sie selber Vorsorge treffen”, sagt Birgit Konopatzki von den Stadtentwässerungsbetrieben Köln.

Poller Fischerhaus bei steigendem Hochwasser unter Wasser

„Als es hieß, der Pegel soll nochmal steigen, haben wir noch einmal eine zweite Runde hoch gestapelt und auf die Tische nochmal Kisten gestellt”, sagt Schneider gegenüber EXPRESS.

Bereits am Samstag (30. Januar) hatte Lynda gemeinsam mit ihrem Mann Frank das Lokal am Weidenweg auf das drohende Hochwasser vorbereitet. „Wir haben alles hochgestellt. Auf die Tische, oder wo auch immer es möglich war. Ab 8,39 Meter hat es dann am Donnerstagnachmittag angefangen reinzulaufen”, erzählt Lynda Schneider.

Hochwasser-Schutzmaßnahmen in Köln-Poll nur bedingt möglich

Eine Baumaßnahme mit Eindeichung wäre für die Anwohner zwar wünschenswert, jedoch nicht vorgesehen, wie Konopatzki sagt. „Es ist ein Überschwemmungsgebiet, da bringt man auch keine mobilen Schutzwände hin.” Stattdessen sind die Anwohner zur Eigenversorgung verpflichtet.

Auch wenn die StEB nur eingeschränkt helfen kann, unterstützen sie die Anwohner am Weidenweg mit einer Sandsackausgabestelle und bei höheren Wasserständen. Ab etwa 9 bis 9,50 Meter Kölner Pegel, wird dann auch ein Fährdienst eingerichtet.

Für Lynda und Frank bedeutet das: bei Hochwasser Sandsäcke in den Eingang legen und hoffen, dass der Schaden nicht zu hoch wird. „Beim letzten Mal waren es rund 18.000 Euro, wenn es weniger ist, dann wäre es schön”, sagt Frank.

Trotz Hochwasser in Köln: Besitzerin will „Poller Fischerhaus” nicht aufgeben

Trotz der hohen Reparaturkosten will Lynda ihr Lokal aber nicht aufgeben. Für die gebürtige Inderin ist das „Poller Fischerhaus” eine zweite Heimat geworden. „Es ist eine große Liebe, deswegen tue ich alles dafür”, sagt sie.

Als sie 2007 nach Deutschland kommt, ist das Lokal in Poll ihre erste Anlaufstelle. Hier findet sie Arbeit und neue Freunde. Als ihre ehemalige Chefin Lynda anbietet, das Geschäft zu übernehmen, willigt sie ein.

Jetzt sagt sie: „Aufgeben gibt es nicht für mich. Man muss mit dem Hochwasser leben, aber ich versuche immer, etwas zu verbessern. Man hat mittlerweile Erfahrung gesammelt und dadurch besser und anders geplant.”