Hinter dem GesundheitsamtDie Coronafrage: Warum hat Köln eine Lungengasse?

Das Straßenschild Lungengasse

Die Lungengasse in Köln hat eine lange Geschichte.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Es gibt hier keine Herz-Allee und keine Leberstraße: Warum also hat Köln eine Lungengasse, die auch noch hinter dem Gesundheitsamt liegt? In Zeiten von Corona und der Lungenkrankheit Covid 19 ein interessanter Fall aus dem Kölner Straßenlexikon.

Kölns Lungengasse und die Geschichte der Alexianer

Die Erklärungen ist wirklich medizinisch. Die Spurensuche führt nämlich zum katholischen Orden der Alexianer, die als sogenannte Laienbrüder in der Krankenpflege tätig waren.

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Um das Jahr 1300 stand in der heutigen Lungengasse das Haus „Zur Lunge“, die Niederlassung der Pfleger. Die wurden wegen ihrer Tätigkeit „Lungenbrüder“ genannt, wie im Kölner Straßenlexikon von Rüdiger Schönemann-Steffen heißt.

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Die Lungengasse: An der Ecke zur Thieboldsgasse befindet sich die Kneipe „Thiebolds Eck“.

Die Pest, die auch in Köln häufig wütete, raffte zahllose Menschen dahin.  Die spezielle Form der Lungenpest (gibt es bis heute) verläuft sogar noch heftiger als die berüchtigte Beulenpest. Die Symptome, Atemnot, Husten, Blaufärbung der Lippen und schwarz-blutiger, sehr schmerzhafter Auswurf. Folgen sind oft tödliche Lungenädeme mit Kreislaufversagen.

So benannt wurde die 223 Meter lange Lungengasse im Jahr 1816.