Harte Hand bei Groß-AktionMesser, Diebe, Festnahmen: Kölner Polizei greift in Partyzonen durch

Einsatzkräfte der Polizei kontrollieren an einer Hauswand einen Mann wegen möglichen Waffenbesitzes.

Bei der Razzia in Köln in der Nacht auf Sonntag (11. Juni) wurden insgesamt 652 Menschen kontrolliert.

In der Nacht auf Sonntag (11. Juni) war die Polizei mit einem Groß-Aufgebot in Kölner Partyzonen unterwegs.

Groß-Aktion der Kölner Polizei in der Nacht auf Sonntag (11. Juni 2023)! Als Teil eines NRW-weiten Schwerpunkt-Einsatzes waren mehr als 300 Einsatzkräfte über Stunden in der Stadt unterwegs, um verbotene Gegenstände, allen voran Messer, aufzufinden und sicherzustellen.

Bei der Aktion, die kurzzeitig auch von NRW-Innenminister Herbert Reul (70, CDU) begleitet wurde, standen einige Brennpunkte des Kölner Nachtlebens im Mittelpunkt: der Hohenzollernring und die Zülpicher Straße (beides seit 2021 Waffenverbotszonen), dazu der Aachener Weiher und der Wiener Platz in Mülheim.

Groß-Aktion der Polizei: 652 Kontrollen, unter anderem in Waffenverbotszonen

„Massive Präsenz für mehr Sicherheit der Feiernden“, nennt es die Kölner Polizei am Sonntag in einer ersten Bilanz der Aktion. Demnach seien bis in die frühen Morgenstunden insgesamt 652 Menschen kontrolliert worden. 

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Dabei wurden acht Messer unterschiedlicher Art sichergestellt. Auf frischer Tat fassten Zivilpolizisten sieben bereits einschlägig bekannte, mutmaßliche Taschendiebe, darunter zwei Intensivtäter, und leiteten Strafermittlungen ein.

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Bereits im Vorfeld hatte die Polizei gegen 22 mit Gewaltdelikten in Erscheinung getretene Männer Bereichsbetretungsverbote verhängt. Bei fünf als „Gefährder“ eingeordneten Personen wurden zudem Ansprachen durchgeführt.

Gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ zog Reul, der auch in anderen Städten die Aktionen begleitete, ein positives Fazit. „Wir haben erst einmal eine hohe Aufmerksamkeit erreicht. Wir wollen den Leuten eigentlich ja gar nicht die Messer wegnehmen, wir wollen vielmehr, dass sie erst gar nicht mit so einem rumlaufen.“

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Aber: „An ein Messer kommt jeder ran und in der Regel bleiben da keine Kratzer übrig, sondern Tote. Deswegen müssen wir schauen, mit welchen Methoden wir weiter kommen.“ Die Waffenverbotszonen seien ein gutes Mittel, aber keine Lösung des Problems.

Noch mehr Aktionen in Köln: Reul setzt auf „strategische Fahndung“

Reul will Aktionen wie diese in Zukunft in Zusammenarbeit mit Kölns Polizei-Chef Falk Schnabel ausbauen. Grundlage dafür ist die sogenannte „strategische Fahndung“: Sie erlaubt der Polizei, Menschen auch ohne konkreten Tatverdacht zu kontrollieren. Allerdings nur dann, wenn es einen konkreten Anlass gibt – zum Beispiel die Waffenverbotszonen.

Die Zahlen der Gewalt-Taten mit Messern sind statistisch rückläufig, allerdings sorgen grausame Einzeltaten immer wieder für Aufsehen. Seit Samstag (10. Juni) sucht die Kölner Polizei zum Beispiel mit einer öffentlichen Fahndung einen Jugendlichen, der bei einem Obdachlosen in Mülheim brutal zugestochen haben soll. (tw)