Gewalt-Eklat bei Kölner Anti-Kriegs-Demo: Die Ermittlungen gegen einen Polizisten sind eingestellt worden.
Faustschläge bei Kölner Demo?Verfahren gegen Polizist eingestellt

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Einsatzkräfte führen beim Anti-Kriegs-Marsch der Initiative „Rheinmetall entwaffnen“ am 30. August 2025 in Köln einen Teilnehmer ab.
Aktualisiert
Eskalation mitten in Köln! Die Anti-Kriegs-Demo des Bündnisses „Rheinmetall entwaffnen“ am 30. August geriet völlig aus dem Ruder. Hunderte Demonstranten und Demonstrantinnen wurden von der Polizei eingekesselt, es kam zu unschönen Szenen.
Einsatzkräfte wurden angegriffen, setzten aber auch selbst Gewalt ein und löste die Versammlung schließlich auf. „Mit Blick auf die Dynamik des Einsatzgeschehens war es situativ erforderlich, körperliche Gewalt durch gezielte Faustschläge anzuwenden sowie teils den Einsatzmehrzweckstock und Pfefferspray einzusetzen“, heißt es später in einem Bericht des NRW-Innenministeriums.
Zwei Ermittlungsverfahren gegen Polizisten und Polizistinnen folgten – doch nun wurde eines davon eingestellt.
Die Kölner Polizei hatte die Ermittlungen in beiden Fällen wegen Körperverletzung im Amt selbst angestoßen, nachdem die Vorfälle auf Video dokumentiert worden waren. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervor. Doch was wurde aus den Vorwürfen gegen die bisher unbekannten Beamten und Beamtinnen?
Demo in Köln: Linken-Abgeordnete von Polizist geschubst?
Ein Fall, der weiter für Zündstoff sorgt: Eine Bundestagsabgeordnete der Linken, die die Demo als parlamentarische Beobachterin begleitete, soll von einem Polizisten geschubst worden sein. Diesen Vorwurf erhob sie öffentlich, unter anderem im „Kölner Stadt-Anzeiger“. In diesem Fall laufen die Ermittlungen weiter.
Ungewöhnlich ist laut Landesregierung, dass die Polizei den Fall selbst angezeigt hat, „um eine Aufklärung sicherzustellen“. Ein Vorgehen, das offenbar so selten ist, dass es dafür nicht einmal eine Statistik gibt.
Ganz anders sieht es im zweiten Fall aus, bei dem es um schwere Vorwürfe geht: Eine Demonstrantin soll von Polizisten und Polizistinnen umringt und von einem Beamten dreimal ins Gesicht geschlagen worden sein. Doch hier gibt es jetzt eine überraschende Wende: Das Verfahren wurde eingestellt! Die Begründung der Staatsanwaltschaft, die von der Landesregierung übermittelt wurde: Ein Täter konnte nicht ermittelt werden. (red)
